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Enggistein - Bald ziehen Syrer ein

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Flüchtlingsunterkunft bei der Filzfabrik Fissco AG konkretisiert sich: Voraussichtlich übernimmt das Rote Kreuz die Betreuung, und die Flüchtlinge sollen im Herbst einziehen.

Auf dem Areal der Filzfabrik Fissco AG in Enggistein plant der Kanton eine Unterkunft für 50 bis 60 Flüchtlinge. Manuel Haas, Leiter der Abteilung Integration der kantonalen Fürsorgedirektion, rechnet damit, dass die Liegenschaft im Herbst bezugsbereit ist – vorausgesetzt, die Bewilligung für die Umbauarbeiten verzögere sich nicht. Die Fissco AG hat dem Kanton das Gebäude für eine Nutzungsdauer von fünf Jahren zur Verfügung gestellt. Der Gemeinderat hat die Bevölkerung bereits im Frühjahr über die Pläne des Kantons informiert (wir berichteten).

Nun ist auch klar, wer in das neue Zentrum einziehen soll: Es handelt sich um sogenannte Kontingentsflüchtlinge aus Syrien. Im März 2015 hatte der Bundesrat beschlossen, über die nächsten drei Jahre verteilt 3000 syrische Flüchtlinge direkt aus der Krisenregion und aus Flüchtlingscamps in den Nachbarländern aufzunehmen. Meist handle es sich um Familien, so Haas.

Wer auf diesem Weg in die Schweiz kommt, gilt bereits als anerkannter Flüchtling und muss kein Asylverfahren mehr durchlaufen. Seit dem Entscheid des Bundesrats seien dem Kanton Bern hundert Personen zugewiesen worden, sagt Haas. Weil sie hierbleiben könnten, würde man versuchen, diese Leute direkt in Wohnungen unterzubringen. «Es ist allerdings schwierig, genügend geeignete Objekte zu finden.» Deshalb eröffne man nun das neue Zentrum in Enggistein.

Enge Betreuung

Betreiberin des Zentrums ist voraussichtlich das Rote Kreuz. Noch seien die Verträge nicht unterzeichnet, sagt Haas. Das Rote Kreuz kümmert sich wie die Caritas im Auftrag des Kantons um anerkannte Flüchtlinge. Andere Organisationen wie die Heilsarmee betreuen Asylbewerber, über deren Gesuch noch nicht entschieden ist. Dass er die anerkannten syrischen Flüchtlinge in einer Kollektivunterkunft statt in Wohnungen unterbringen muss, findet Haas nicht schlimm. «Im Zentrum sind die Leute eng betreut und können sich mit dem Alltag in der Schweiz vertraut machen.»

Autor:in
Andrea Sommer, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 24.08.2016
Geändert: 24.08.2016
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