Worb - Für Gfellers Konkurrenten wird es schwierig

Das Amt des Gemeindepräsidenten von Worb scheint heiss begehrt zu sein: Wie bereits vor vier Jahren wird es auch in diesem Jahr zu einer Kampfkandidatur kommen. Nebst dem bisherigen Gemeindepräsidenten Niklaus Gfeller (EVP) liessen sich zwei weitere Kandidaten für das Amt aufstellen: Lenka Kölliker ist Sektionspräsidentin der FDP Worb und im Vorstand der FDP Frauen Kanton Bern.

Seit Juli ist sie Gemeinderätin von Worb. Als zweiter Kandidat tritt der Sozialdemokrat Christoph Moser an. Der Musikschulleiter kann vier Jahre Erfahrung im Worber Gemeinderat vorweisen. Obschon Gfeller als Gemeindepräsident nicht unumstritten ist, konnte er sich bereits bei den letzten Wahlen gegen den Herausforderer Jonathan Gimmel (SP) durchsetzen.

Dies obwohl Gimmel eine Koalition aus SP, FDP und SVP hinter sich hatte. Auch in diesem Jahr dürften seine Gegner kein leichtes Spiel haben. Seit dem aufgeheizten Wahlkampf vor vier Jahren haben sich die Wogen um seine Person geglättet.

Ausserdem wird Gfeller vom Bisherigenbonus profitieren können: Gemeindepräsidenten, welche keine groben Fehler begangen haben, werden nur sehr selten abgewählt.

Gfeller wird zudem sowohl von der BDP als auch von der GLP unterstützt. Aus diesen Gründen dürfte der seit 2008 amtierende Gemeindepräsident allen Grund zur Hoffnung auf eine dritte Amtszeit haben.

Rot-grüne Listenverbindung

Seit dem Dienstag stehen ausserdem die Kandidierenden der kommenden Wahlen fest: Alle Bisherigen stellen sich erneut für die folgende Amtsperiode als Gemeinderäte zur Verfügung. Aktuell haben EVP und FDP je zwei Sitze, die SP, SVP und BDP je einen Sitz. Sowohl die SP als auch die SVP haben bei den vergangenen Wahlen je einen Sitz verloren.

Da auch in Worb der Gemeinderat im Proporzverfahren gewählt wird, könnte die neue Listenverbindung zwischen der SP und den Grünen den Sozialdemokraten die nötigen Stimmen für einen zweiten Sitz bringen.

GLP und BDP unter Druck

Bis auf den Grünliberalen Nicolo Jorio werden auch im Gemeindeparlament alle Bisherigen antreten. Interessant wird allerdings, ob sich die grossen Gewinner der letzten Wahlen – GLP und BDP – auch in diesem Jahr durchsetzen werden. Die damals neuen Parteien konnten bei ihren ersten Wahlen je vier Sitze im Gemeindeparlament ergattern. Damals hatten sie allerdings den Reiz des Neuen auf ihrer Seite.

Die GLP konnte ausserdem vom Nichtantritt der Grünen profitieren: Diese musste wegen Nachwuchsmangel vier Sitze abgeben. Die neue BDP hingegen dürfte die FDP drei Sitze gekostet haben. Sollten die Wählererwartungen enttäuscht worden sein, könnten diese Stimmen wieder zurückgehen.



[i] Siehe auch:
- "Worb - Aller Augen sind aufs Präsidium gerichtet" vom 27.09.2016
- "Wahlen Worb: Grünliberale wollen in den Gemeinderat" vom 21.09.2016
- "Gemeindewahlen Worb: BDP, EVP und GLP gehen Listenverbindung ein" vom 07.09.2016
- "Gemeindewahlen in Worb: SP und Grüne spannen zusammen" vom 02.09.2016
- "Gemeindewahlen in Worb: BDP unterstützt Gfeller" vom 17.08.2016
- "Gemeindewahlen in Worb: FDP mit Ambitionen" vom 16.08.2016