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Entlastungsstrasse Münsingen: IG verlangt autofreien Rossboden

Gegen die Entlastungsstrasse in Münsingen formiert sich Widerstand: Die Interessensgemeinschaft (IG) autofreier Rossboden sammelt Unterschriften, um sich gegen die Strasse in der geplanten Form zu wehren. Sie fordert: „Keine überdimensionierte Luxusstrasse durch den Rossboden!“

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Die Interessensgemeinschaft will den Rossboden vor der geplanten Entlastungsstrasse, im Bild rot eingezeichnet, schützen (Bild: zvg / Peter Burkhalter, Andrea Gerber)
Seit letztem Freitag läuft die Mitwirkung zur Entlastungsstrasse in Münsingen. Mit der Strasse soll der Ortsteil West via Hunzigenstrasse direkt an die Bernstrasse angeschlossen und so das Zentrum vom Verkehr entlastet werden (BERN-OST berichtete). Gegen dieses Vorhaben will sich die Interessengemeinschaft autofreier Rossboden mit einer Petition wehren.

Gemeinderat soll Light-Variante ausarbeiten

„In der Petition fordern wir den Gemeinderat auf, eine Variante light auszuarbeiten“, fasst Martin Schütz im Namen der IG autofreier Rossboden zusammen: „Diese Light-Version soll, wie im Massnahmenblatt zum Verkehrsrichtplan gefordert, eine siedlungsverträgliche Umsetzung garantieren und die Belastung für das Quartier so gering als möglich halten.“

Konkret verlangt die IG, dass der Rossboden verschont bleibt, um dem Landschafts- und Ortsbildschutz Rechnung zu tragen, dass keine Motorwagen über 3.5 Tonnen die Strasse befahren und dass die Strasse lediglich für den Ziel- und Quellverkehr vorgesehen ist und daher von der Kapazität begrenzt wird.

Die Postkartenansicht bewahren

„Die Ostseite der Eisenbahnlinie ab dem Pfarrstutz war schon immer die Postkartenansicht von Münsingen“, schreibt die IG in ihrem Flyer. Zudem stört es sie, dass die Strasse am Schulzentrum Schlossmatt vorbeiführt. „Als grosse Gruppe von Betroffenen wehren wir uns deshalb gegen das vorliegende Strassenprojekt.“

15 Personen setzen sich namentlich für die IG ein, rund die Hälfte davon wohnt selbst direkt beim Rossboden. Zu den Mitgliedern der IG gehören neben Martin Schütz (SP), der auch Mitglied der Münsinger Verkehrskommission ist, Parlamentsmitglied Urs Siegenthaler (Grüne) und Grossrat Antonio Bauen (Grüne).

„Bis hier und nicht weiter“

Die Interessensgemeinschaft ist indes nicht grundsätzlich gegen eine Entlastungsstrasse: „Wir vertreten eine Mitteposition, da wir auch eine Verbesserung der Verkehrssituation in Münsingen wollen. Wir sagen aber, dass als erster Schritt mit der Eröffnung des neuen COOP-Einkaufszentrums ab Sommer 2018 die Sanierung der Ortsdurchfahrt ansteht“, heisst es im Flyer.

Um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen, veranstalten die IG-Mitglieder während der bis zum 2. Dezember dauernden Mitwirkungen vier Veranstaltungen mit Konzerten. Die drei ersten davon finden am 28. Oktober, am 12. und am 19. November beim Pfarrstutz bei der Eisenbahnunterführung unter dem Motto „bis hier und nicht weiter“ statt. Die Schlussfeier vom 3. Dezember ist im Hof am Gerbegraben 6.


Autor:in
Tobias Kühn / Res Reinhard, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.10.2016
Geändert: 18.10.2016
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