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Münsingen - Verwaltung beim Schlossgut geplant

Quelle
Berner Zeitung BZ

Der Münsinger Gemeinderat ist fündig geworden: Als Standort für ein neues Verwaltungsgebäude schwebt ihm das Schlossgutareal vor.

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Schlossgutareal: Der favorisierte Standort für ein Verwaltungsgebäude. (Bild: Beat Mathys)
Die Suche nach einem Standort für ein zentrales Verwaltungsgebäude in Münsingen dauert schon Jahre. Jetzt legt der Gemeinderat einen neuen Vorschlag auf den Tisch. In einer Machbarkeitsstudie erwies sich das Schlossgutareal als beste Lösung: Das Verwaltungsgebäude soll im unteren Teil gleich neben der Bahn­linie gebaut werden.In der Studie wurden vier Varianten untersucht.
 

Das ehemalige Gebäude der Infrawerke an der Aeschistrasse erwies sich als ungeeignet, ebenso das Haueter-Gebäude beim Bahnhof. Auf dem Schlossgutareal wurden zwei Standorte geprüft. Eine Variante ist der Werkhof. Er müsste zugunsten des Neubaus abgebrochen werden. Diese Variante sei aus denkmalpflegerischer Sicht aber heikel, weil sich daneben die alten Gebäude Spycher und Schaal befänden, sagt Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne).

Keine Luxuslösung

So bleibt das Areal zwischen dem Werkhof und der Bahnlinie übrig, auf dem sich auch der untere Teil des Schlossgut-Parkplatzes befindet. Es zeichnet sich ab, dass dieses Gebiet vom Gemeinderat als Standort auserkoren wird. Definitiv will dies Moser noch nicht bestätigen. «Es sind noch nicht alle Fragen geklärt.» Bis Ende Jahr will der Gemeinderat Klarheit über das weitere Vorgehen haben und einen Zeitplan aufstellen.
 

Für die Beurteilung der Standorte wurden verschiedene Kriterien aufgestellt. So soll die Verwaltung möglichst an einem einzigen Ort zusammengezogen werden können. Das betreffende Grundstück muss sich im Eigentum der Gemeinde befinden sowie verkehrstechnisch gut liegen. «Wir wollen die Verwaltung nicht an die Peripherie verlegen», sagt Moser. Zudem muss genügend Platz für spätere Erweiterungen vorhanden sein. «Der Standort sollte eine gewisse Beweglichkeit zulassen.» Das Gebiet zwischen Bahn und Werkhof erfüllt diese Vorgaben.
 

Die Vorteile einer zentralen Verwaltung liegen für Moser auf der Hand. «Dies würde die Organisation vereinfachen. Wir könnten viel effizienter arbeiten.» Auch würde die Situation für die Kunden verbessert. «Heute müssen wir sie ständig von einem zum nächsten Standort schicken.» Aktuell ist die Verwaltung inklusive Infrawerke auf fünf Standorte verteilt.

Dem Gemeindepräsidenten schwebt keine «Luxuslösung», sondern ein «einfacher Zweckbau» vor. «Es ist wichtig, dass wir Kosten und Nutzen genau aufzeigen können.» Damit hofft er, auch die Bevölkerung überzeugen zu können.

Lange Vorgeschichte

In der Vergangenheit war genau diese fehlende Akzeptanz durch die Stimmbürger das Problem. 2009 lehnten die Münsinger ein Projekt im Dorfzentrum ab, 2012 sagte die Bevölkerung Nein zu einem Neubau beim Schlosspark. Später standen auch noch die Standorte Alti Moschti und das Coop-Areal zur Debatte, schieden aber ebenfalls aus.
 

Nun geht die Diskussion wieder von vorne los.


Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 25.10.2016
Geändert: 25.10.2016
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