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Niklaus Gfeller zur Finanzierung Wislepark: „Jetzt könnt ihr noch mitreden!“

Der Gemeinderat, die Kommission Wislepark und ein Projektteam unterbreiten dem Grossen Gemeinderat am 12. Dezember ein neues Lösungskonzept für die Rettung des Wisleparks. Eine Ablehnung könnte schlimme Folgen für die Sportanlagen haben.

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Wislepark: Die Annahme des neuen Finanzierungskonzepts ist überlebenswichtig. (Bild: Archiv BERN-OST)
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Niklaus Gfeller: Der Gemeindepräsident hofft auf eine ausführliche Debatte des Konzepts. (Bild: evp-worb-ch)
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Die langfristige Finanzierung des Freibads und der Kunsteisbahn in Worb soll über eine Spezialfinanzierung sichergestellt werden. „Mit dem neuen Konzept haben wir die Kontrolle darüber, was genau finanziert wird,“ sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller. Die Sportzentrum Worb AG müsste nämlich sowohl ihre Jahres- und Kostenrechnung dem Gemeinderat zur Bewilligung vorlegen, wie auch Gesuche für Investitionen an die Gemeinde stellen. Diese kann die Investitionen so in ihre Finanzplanung miteinbeziehen. „Damit kommen wir den Forderungen der FDP nach einer Trennung von Investitionen und operativem Betrieb nach.“

Transparenz soll auch bei der Höhe des Beitrags herrschen. „Der erste Anlauf zur Finanzierung wurde an der Urne auch deswegen abgelehnt, weil der Wert des Beitrags in der Höhe von 800'000 Franken zu wenig fundiert war“, sagt Gfeller. „Deshalb wurde mit Beat Büschi ein Sachverständiger beigezogen, der den genauen Beitragswert unter anderem unter Berücksichtigung der Abschreibungen ermittelt hat.“

Erlassung des Darlehenszinses

Die vorgeschlagene Spezialfinanzierung setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Einerseits würde die Gemeinde der Sportzentrum Worb AG den jährlichen Darlehenszins von 128'000 Franken erlassen, den letztere bislang für bereits zur Verfügung gestellte Darlehen zu bezahlen hatte.

Andererseits übernähme die Gemeinde den Grossteil der Defizite und Abschreibungsaufwände von Freibad und Kunsteisbahn. Den Rest bezahlen die Bereiche Curling, Gastro, Fitness und Wellness mit einem Anteil ihres Gewinns. Der notwendige Gemeindebeitrag beliefe sich so auf 780'000 Franken.

Lösung finanziell tragbar

Innerhalb der Finanzplanung der Gemeinde für die Jahre 2017 bis 2021 käme es zu einem jährlichen Verlust von 208’000 Franken. Obwohl dies ab 2019 zu Defiziten führen wird, erachtet der Gemeinderat diese Lösung als finanziell tragbar.

Immerhin kämen Freibad und Kunsteisbahn die Gemeinde so pro Jahr rund 100'000 Franken günstiger als bisher. Verglichen mit ähnlichen Anlagen in anderen Gemeinden der Region wären die Ausgaben bei Umsetzung des neuen Konzepts ausserdem immer noch niedrig.

Annahme des Konzepts dringend notwendig

Eine Ablehnung des Konzepts durch den Grossen Gemeinderat könnte schlimme Folgen für den Wislepark haben. Im Verwaltungsrat müsste man mit Rücktritten rechnen, steht im Konzept. Einige der Verwaltungsratsmitglieder fühlten sich durch die in jüngster Vergangenheit von verschiedenen Seiten erhobenen Zweifel an den finanziellen Daten zum Wislepark nicht wertgeschätzt. Für die defizitären Sportanlagen neue Verwaltungsratsmitglieder zu finden, sei kaum vorstellbar.

Bei diesem Szenario käme es allerschlimmstenfalls zur Stillegung einzelner Anlageteile oder der ganzen Anlage. Deshalb ist eine Annahme des Konzepts durch die Bevölkerung dringend notwendig.

„Hoffe ganz inständig auf ausführliche Debatte“

Es gilt also, eine tragfähige Vorlage auszuarbeiten. „Für die anstehende Sitzung hoffe ich ganz inständig auf eine ausführliche Debatte“, betont Gfeller. Es sei wichtig, dass alle Schwachstellen jetzt noch zur Sprache gebracht und behoben würden, denn jetzt könne man das Konzept noch ändern. „Im März kommt die Vorlage samt Änderungsanliegen und Vertrag nochmals in den GGR“, sagt Gfeller. „Jetzt könnt ihr noch mitreden!“ Am 21. Mai kommenden Jahres wird die Bevölkerung über die Vorlage abstimmen.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 02.12.2016
Geändert: 02.12.2016
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