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Münsingen - Strompreise sinken trotz steigender Abgaben

Dank aktuell tiefer Preise auf dem Energiemarkt zahlen Münsingerinnen und Münsinger 2017 rund 2,5 Prozent weniger für den Strom. Dies obwohl die Abgaben steigen. Woher der dazugekaufte billige Strom kommt, wollen die Infrawerke nicht sagen.

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Fotovoltaikanlage Schlossmatt. 2015 stammten 1,42 Prozent des in Münsingen bezogenen Stroms aus Sonnenenergie. Laut Markus Sterchi bewegt sich der Anteil 2016 im ähnlichen Rahmen. (Bild: Münsingen.ch)
Die Kosten für die elektrische Energie für Münsingen basieren auf den im Jahr 2012 im Rahmen einer Langzeitbeschaffung mit der BKW Energie AG vereinbarten Preise. Der Vertrag läuft noch bis 2018.

Münsingen hat die durch den langfristigen Liefervertrag mit der BKW nicht gedeckte Energiemenge aufgrund der aktuellen Marktpreise nun zu "deutlich günstigeren Konditionen" beschafft. Das schreiben die Infrawerke im aktuellen Münsinger Info.

Dadurch sinkt der Strompreis im Hochtarif für Kunden in der Grundversorgung linear um 1 Rp./kWh im Hoch- und im Niedertarif. Mitverantwortlich für den Preisabschlag ist auch eine Senkung der Kosten für die Nutzung des gemeindeeigenen Verteilnetzes um 0.7 Rp./kWh.

Die Preise sinken unter dem Strich

Wo der billige Strom eingekauft wurde, will Markus Sterchi, Geschäftsführer der Infrawerke nicht sagen. "Das ist keine öffentliche Information", sagt er auf Anfrage zu BERN-OST. Ein Blick in die Stromkennzeichnungstabelle des letzten Jahres gibt aber einen Anhaltspunkt zumindest auf die Art des Stroms. Münsingen bezog knapp die Hälfte seines Stroms aus erneuerbaren Energiequellen - zu 100 Prozent aus der Schweiz. Die restlichen gut 50 Prozent waren Kernenergie aus dem Ausland.

Die Preisberechnungen für 2017 berücksichtigen nebst der Situation auf dem Strommarkt auch Veränderungen bei den Systemdienstleistungen, bei der kostendeckenden Einspeisevergütung und bei der Konzessionsabgabe an die Gemeinde für die Benützung öffentlichen Grund und Bodens, die alle zu Ungunsten der Infrawerke ausfallen und von diesen an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden.

Unter dem Strich sinken die Strompreise in der Grundversorgung um durchschnittlich 2,5 Prozent.

[i] Auf der Website der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom kann man sich Strompreise anzeigen lassen und sie miteinander vergleichen. www.elcom.admin.ch

Autor:in
pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.12.2016
Geändert: 07.12.2016
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