Unihockey Damen NLB - Cup-Aus für Lejon Zäziwil

Alles war angerichtet für ein tolles Cup- Fest. Die Sporthalle Konolfingen platzte aus allen Nähten und die Stimmung war mehr als würdig für diese Affiche. Bereits vor dem Anpfiff bot das Heimteam eine tolle Video- Show und beim Einlauf wurden die beiden Mannschaften von "Treichlern" empfangen.

 

Lejon startete ohne Furcht in die Partie und die erste Linie vermochte bereits nach wenigen Sekunden eine erste gefährliche Aktion zu kreieren. Piranha ihrerseits musste sich wohl noch ein wenig an die Umstände gewöhnen, übernahmen nach dem glücklichen 0:1 aber ganz klar das Zepter. Die Emmentalerinnen wehrten sich nach Kräften und als Thierstein Lara in der fünften Minute das Skore egalisierte, glich die proppenvolle Sporthalle einem Tollhaus. Der Jubel war eben erst verklungen und schon nutzte der Serienmeister eine weitere Schwäche in der Lejon- Hintermannschaft gnadenlos aus und ging erneut in Führung. Darauf vermochten die Lejonessen nicht mehr so vehement zu reagieren. Chur zeigte den NLB- Ladies jetzt den Meister und erhöhte noch vor der ersten Pause auf 1:4.  Dies zum Ärger der hervorragend aufgelegten Tabea Locher im Lejon- Kasten, welche zwei mal mirakulös parierte, beim Nachschuss von ihren Vorderleuten aber arg im Stich gelassen wurde. Die Drei- Tore- Führung nach zwanzig Minuten fiel gemessen an den Chancen und Spielanteilen um einen Treffer zu hoch aus.

 

Im Mitteldrittel erhielten die Löwinnen die Möglichkeit in Überzahl zu verkürzen. Das genaue Gegenteil traf ein. Wie auch öfters in der laufenden Meisterschaft vermochte das Powerplay nicht den gewünschten Erfolg zu bringen und statt einem zweiten Torerfolg resultierte ein 1:5 Rückstand. Wie es so schön im Volksmund heisst: " Die Messe war gelesen" und Piranha powerte ununterbrochen weiter. Der Klassenunterschied war jetzt definitiv ersichtlich. Bis zum zweiten Pausentee schenkten die Raubfische den Lejons noch drei weitere Tore ein. Dem tapfer kämpfenden Underdog wurden die Grenzen ganz klar aufgezeigt.

 

Doch ein intaktes Team zeichnet nebst allen taktischen und technischen Aspekten vor allem auch aus, wie es auf Rückschläge reagiert. Und was die Lejonessen im letzten Abschnitt ablieferten war allererste Sahne. Zuerst verkürzte Bieri R. mittels sehenswertem volley zum 2:8  und nach dem neunten Gegentreffer rafften sie sich ein weiteres Mal auf und liessen bis zur Schlusssirene nichts mehr zu. Im Gegenteil, die herausragend funktionierende erste Formation markierte durch Kipf und Sterchi ihre Treffer 2 und 3 zum Schlussstand von 4:9.

 

Die NLB- Mannschaft hat gegen den haushohen Favoriten einen mutigen und starken Auftritt hingelegt. Vor allem der Fakt, dass die Unterklassigen von Beginn weg offensiv mitspielten und sich nicht im eigenen Drittel versteckten, imponierte Gegner und Zuschauer. Mit ein bisschen mehr Konsequenz in der Slotarbeit offensiv/defensiv und einer Spur mehr All- IN - Mentalität wäre vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen. 

 

Alles in allem dürfen die Emmentalerinnen stolz auf eine hervorragende Cup- Kampagne zurückblicken. Als NLB- Team konnte ein A- Ligisten (Frauenfeld) eliminiert werden und am Ende fehlte ein Sieg zum Cupfinal- Traum. Wer weiss, was im Verlauf dieser Saison für die junge und talentierte Equipe noch möglich ist. Dieses Halbfinale hat auf alle Fälle Lust auf mehr gemacht.

UH Lejon Zäziwil - piranha chur 4:9 (1:4, 0:4, 3:1)
Sporthalle, Konolfingen. 354 Zuschauer. SR Rudin/Siegfried.
Tore: 3. C. Gredig (S. Eskelinen) 0:1. 5. L. Thierstein (R. Sterchi) 1:1. 5. S. Ulber (N. Spichiger) 1:2. 7. N. Spichiger (S. Ulber) 1:3. 14. C. Campa (L. Sgier) 1:4. 24. N. Spichiger (S. Ulber) 1:5. 32. S. Putzi (S. Ulber) 1:6. 35. S. Putzi (P. Von Rickenbach) 1:7. 39. L. Sgier 1:8. 45. R. Bieri (L. Kormann) 2:8. 50. S. Putzi (S. Eskelinen) 2:9. 54. L. Kipf (R. Sterchi) 3:9. 56. R. Sterchi 4:9.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UH Lejon Zäziwil. 1mal 2 Minuten gegen piranha chur.