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Mit neuen Ideen: Worb will Angebote für ältere Menschen verbessern

Die Gemeinde Worb will die Wohn- und Lebensqualität von älteren Menschen verbessern. Wichtige Anliegen sind günstiger und hindernisfreier Wohnraum, ein lokaler Notfalldienst und eine Anlaufstelle für sämtliche Dienstleistungen rund ums Alter.

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Esther Zürcher, Altersbeauftragte der Gemeinde Worb. (Bild: Archiv BERN-OST)

Die nicht ständige Kommission „Wohnen im Alter“ der Gemeinde Worb erstellte eine Bericht zum Thema Wohn- und Lebensraum für ältere Menschen. Aus dem Bericht gehen verschiedene Handlungsfelder mit entsprechenden Massnahmen hervor. Diese wird der Gemeinderat im Rahmen der Festlegung der Legislaturziele priorisieren.

Altersgerechte Wohnungen in Zentrumsnähe

„Ganz wichtig sind günstige und barrierefreie Wohnungen in Zentrumsnähe“, sagt Esther Zürcher, Altersbeauftragte der Gemeinde Worb. In Worb sei die Schaffung von neuem Wohnraum allerdings teuer und die Gemeinde verfüge über kein Bauland. „Wir denken deshalb unter anderem an Genossenschaftswohnungen“, sagt Zürcher. Diese könnten in bestehenden Liegenschaften eingerichtet werden. Neubauten stehen an zweiter Stelle.

 

Zum Erreichen des Ziels setzt die Gemeinde auf die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde mit Privaten. Sie plant eine Veranstaltung für Liegenschaftsbesitzer zum Thema Um- und Weiterbauen. „Wir wollen Impulse geben für die Gestaltung von attraktiven Alterswohnungen“, sagt Zürcher.

 

Angestrebt wird generationendurchmischter Wohnraum. Bei einem öffentlichen Anlass sei dieser Wunsch klar zum Ausdruck gekommen, sagt Zürcher. Dazu wünschen sich alte Menschen einen leichten Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten, öffentlichem Verkehr und Dienstleistungen.

Zentrale Anlaufstelle für alle Dienstleistungen

 

Für letztere ist eine zentrale Anlaufstelle geplant. „Es gibt zwar viele und gute Angebote für ältere Menschen“, sagt Zürcher, „aber man muss wissen, welche Institution oder welcher Verein sie anbietet.“ Deshalb sei es für ältere Menschen oft schwierig diese zu finden.

 

Zürcher baut aus diesem Grund die bereits bestehende Webseite zentrumalterworb.ch aus und bündelt die Angebote. „Ältere Menschen und Angehörige sollen dort nach Lebensbereichen, wie zum Beispiel Finanzen, Alltagshilfe oder Demenz suchen können und nicht nach Organisationen“, sagt sie.

 

„Wir planen auch eine Telefonnummer einzurichten, unter der man alle Dienstleistungen erfragen und anfordern kann“, sagt Zürcher. So könnten ältere Menschen am gleichen Ort zum Beispiel einen Fahrdienst und Mahlzeiten bestellen.

 

Das „Zentrum Alter“ bot zudem bereits im vergangenen Jahr Kurse für pflegende Angehörige an. „Die Rückmeldungen darauf waren positiv und wir werden das Kursangebot weiter ausbauen“, sagt Zürcher. Publiziert werden die Kurse auf der oben genannten Webseite.

Lokaler Notruf

 

Ein weiteres Projekt ist der Aufbau eines lokalen Notfalldienstes. Bestehende Notrufdienste gingen an auswärtige Callcenter, die keine Kenntnisse über Worb besässen und die Situation schlecht einschätzen könnten, sagt Zürcher. Ausserdem müsse man eine Kontaktperson angeben, was für Leute mit kleinem sozialem Umfeld schwierig sei. Diese wollten Nachbarn nicht belasten oder Angehörige lebten weit weg.

 

Der Notruf soll neu an ortsansässige Institutionen gehen, zum Beispiel die Spitex oder die Altersbetreuung Worb. „Eventuell könnten diese beiden Institutionen gemeinsam etwas aufbauen“, sagt Zürcher. Worb ginge mit dieser Einrichtung neue Wege: Zürcher kennt keinen weiteren Ort, an dem so etwas bereits existiert.

 

[i] Zum Bericht „Wohn- und Lebensraum für ältere Menschen“

[i] Zur Webseite des Zentrums Alter Worb


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.02.2017
Geändert: 19.02.2017
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