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Elektrogeschäfte: Die Läden braucht es trotz Verkaufsrückgang

Viele grosse Elektrogeschäfte mussten jüngst ihre Läden schliessen, weil sich der Verkauf an Privatkunden nicht mehr lohnt. Auch für kleinere Läden in der Region Bern-Ost wird es immer schwieriger. Der persönliche Kontakt zu den Kunden hält sie aber am Leben.

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Der Laden von Portenier Elektro in Biglen: Für Beratung und Dienstleistungen kommen die Kunden nach wie vor in den Laden. (Bild: portenier-elektro.ch)

Ein „Empfangsraum mit Verkaufsgelegenheit“ – so bezeichnet Walter Portenier von Portenier Elektro aus Biglen seinen Laden und spricht dabei von Service Public. „Von den Läden alleine kann man heute in der Regel nicht mehr leben, aber die Kundschaft goutiert es nicht, wenn man sie schliesst“, sagt er.

 

In einer Zeit, in der Elektrogeräte vielfach im Internet oder beim Grossverteiler gekauft würden, sei der Vorteil der kleinen Läden der persönliche Kontakt zum Kunden. „Zu uns kommen die Leute, wenn sie sonst nicht weiterwissen oder fachkundige Beratung suchen“, sagt Portenier.

Vor allem ältere Leute kommen ins Geschäft

 

Dasselbe berichten auch Martin Burkhard von der Burkhard Elektro AG aus Vechigen und Herrmann Peter von Elektro H. Peter aus Konolfingen. Vor allem ältere Leute, die mit der modernen Technik überfordert seien kämen zu ihnen. Diese Kunden würden aber dann auch bei ihm einkaufen, sagt Portenier.

 

Anders bei den jüngeren Kunden: Sie liessen sich im Laden beraten zu Geräten, die sie online oder beim Grossverteiler gekauft hätten. Kaufen würden sie dann vor allem Ersatzteile, die sie sonst nirgendwo bekommen oder Dinge, die sie anderswo vergessen hätten, sagt Peter und: „Die Marge auf kleine Gegenstände reicht nicht weit.“

Der Laden als Anlaufstelle für Aufträge

 

Wirklich beklagen will sich über diese Umstände aber keiner. Der Laden ist nämlich auch eine Anlaufstelle für grössere Aufträge. Obwohl alle der drei Geschäfte vorwiegend von der Installation beim Kunden zuhause leben, nehmen sie das Wort Quersubventionierung nicht gerne in den Mund. „Die effektive Rentabilität des Ladens ist schwer nachzuweisen“, sagt Portenier. „Der Laden hat auch eine Kommunikationsfunktion.“

 

Wichtig scheinen auch individuelle Spezialitäten der Geschäfte zu sein. Bei Elektro H. Peter kann man zum Beispiel auch eine einzelne Batterie kaufen. Zu Portenier kommen die Kunden, weil er zu den wenigen gehört, der Elektrokleingeräte wenn möglich noch repariert.

Grossgeräte lohnen sich noch

 

Burkhard hingegen teilt das Ladenlokal mit Kurt Burkhalter, der Grossgeräte und Kaffeemaschinen verkauft. „So sparen wir beim Mietzins“, sagt Burkhard, dessen Laden auf Unterhaltungselektronik ausgerichtet ist.

 

Die Grossgeräte seien auch das, was sich noch am besten im Laden verkaufen liesse, sagt Burkhard. „Diese können die Leute nicht einfach unter dem Arm mitnehmen und zuhause selbst anschliessen“, sagt er. Zudem brauche es davon pro Haushalt mehr als bei der Unterhaltungselektronik.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.02.2017
Geändert: 22.02.2017
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