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"Konolfingen glaubt": Projekt will einen Dialog der Religionen auslösen

Am 11. März startet das Projekt "Konolfingen glaubt" mit der Einweihung einer Skulptur auf dem Kreuzplatz in Konolfingen. Ziel ist es, Religion sichtbar zu machen und zu thematisieren. Bis im November finden verschiedene Anlässe statt und ein "Weg der Feste“ führt durchs Dorf.

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Beim gemeinsamen Kaffee kommt man ins Gespräch: Skizze zur Skulptur des Oberdiessbacher Künstlers Jürg Zurbrügg. Die Skulptur aus Metall und Ton wird von März bis November den Kreuzplatz schmücken. (Bild: konolfingen-glaubt.ch)
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Auf dem "Weg der Feste" durch Konolfingen geben zwölf Tafeln Auskunft über die verschiedenen religiösen Feste jedes Monats. (Bild: konolfingen-glaubt.ch)
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„Wir möchten erreichen, dass es in unserer Region eine bessere Verständigung über das Thema Religion gibt“, fasst Pfarrer Samuel Burger das Ziel des Projekts zusammen. Das Projekt sei aus der Erkenntnis entstanden, dass sich in Konolfingen verschiedene Religionen an einem Ort begegnen, aber man es nicht sehe und auch nicht darüber spreche.

 
Alle an einen Tisch bringen

„Ein erster Erfolg ist bereits, dass beim Projekt sämtliche Kirchen und Freikirchen des Dorfes und Einzelvertreter verschiedener anderer Religionen mitmachen“, sagt Burger.

 

Dieses an einem Tisch zusammenkommen und sich austauschen symbolisiert auch die Skulptur des Oberdiessbacher Künstlers Jürg Zurbrügg, welche für die Dauer des Projekts den Kreuzplatz schmücken wird: Ein schräg gestellter Tisch mit Tassen, welche von verschiedenen Farben überquellen, die dann ineinander verlaufen.

Konolfinger Bevölkerung wird miteinbezogen

 

„Konolfingen glaubt“ will seiner Bevölkerung zudem religiös auf den Zahn fühlen. Auf der Webseite des Projekts sind die Konolfingerinnen und Konolfinger eingeladen, das, was ihnen im Leben Halt gibt, festzuhalten. Die Antworten werden anonym publiziert.

 

Das Projekt sieht im Verlauf des Jahres verschiedene Anlässe vor. Den Auftakt macht bereits am 10. März die Aufführung des Theaterstücks „Der Alchimist“ von Paulo Coelho in dem es um die Sinn- und Glückssuche geht.

Religion selbstverständlich machen

 

Geplant sind dann unter anderem Besuche in verschiedenen religiösen Einrichtungen wie einer Moschee, einer Synagoge, einem buddhistischen oder hinduistischen Tempel. „Es gibt auch eine Führung für Nicht-Christen im Berner Münster“, sagt Burger.

 

Das Ziel sei, dass man wisse, welche Religion der Nachbar hat und ob man ihn zum Beispiel auf ein Glas Wein einladen könne. „Wir wollen Religion selbstverständlich machen“, sagt Burger.

 

Als weitere Veranstaltungen sind beispielwseise eine interreligiöse Feier und ein Konzert des „Chors der Nationen“ geplant, in dem verschiedene Nationalitäten gemeinsam singen.

Thema Extremismus und Gewalt

 

Im November wird es auch einen Vortrag und eine Podiumsdisskussion rund um das Thema Extremismus und Gewalt geben. „Wir wollen auch die kritischen und gefährlichen Teile der Religiosität benennen und diskutieren“, sagt Burger.

 

In Form eines runden Tisches soll der Dialog zwischen den verschiedenen teilnehmenden Religionen auch nach dem Projekt weitergeführt werden. „Wir hoffen, dass wir auch danach in Kontakt bleiben können und voneinander erfahren, womit wir uns beschäftigen“, sagt Burger.

[i] Weitere Informationen:
Veranstaltungeintrag der Eröffnung von "Konolfingen glaubt"

- Veranstaltungseintrag der Theateraufführung „Der Alchimist“ auf BERN-OST 
- Webseite von „Konolfingen glaubt“: Unter „Was glauben sie?“ können Sie Ihre persönlichen Alltagserfahrungen mit Religion einsenden.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt: 26.02.2017
Geändert: 26.02.2017
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