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Konolfingen - Mehr Platz für die Pendler
Die Spiralrampe kommt weg, ebenso die mühsamen Stufen auf den Perrons und die enge Unterführung. Der Bahnhof Konolfingen wird in den kommenden drei Jahren komplett umgebaut – und soll so zur neuen Visitenkarte der Gemeinde werden.
In den nächsten drei Jahren prägen Bagger, Kräne und Lastwagen das Bild beim Bahnhof Konolfingen. So lange soll der Ausbau des Eisenbahnknotenpunktes dauern und insgesamt 39 Millionen Franken kosten. An einer Führung informierten gestern die Verantwortlichen von SBB, BLS sowie der Gemeinde detailliert über die konkreten baulichen Massnahmen. Dazu zählen unter anderem breitere Perrons, eine längere Unterführung sowie ein komplett neuer Südzugang.
Besonders gut gelaunt war der Konolfinger Gemeindepräsident Daniel Hodel (SVP). Dank des neuen Bahnhofs erhalte seine Gemeinde eine «neue Visitenkarte», sagte er im Rahmen einer Begehung des Bahnhofperimeters. Dabei offenbarte sich: Der Bahnhof Konolfingen hat seine besten Tage wirklich hinter sich. Gerade während der Pendlerspitzen stösst er an seine Grenzen: In der engen Unterführung kommt es schon mal zu Stau. Die schummrigen Lichtverhältnisse tragen das Ihre dazu bei, dass man sich eher in einem Minenschacht wähnt als in einer Bahnhofpassage. Hinzu kommt, dass man über die Unterführung nicht zu allen Perrons gelangt.
Neuer Zugang
Kernstück der Sanierung ist deshalb die Verlängerung der Bahnhofsunterführung. Über diese erreichen Passagiere fortan sämtliche Perrons. Nicht nur das: Die Passage wird zur Südseite hin geöffnet. Damit gibt es einen zweiten Zugang zum Bahnhof. An diesem neuen Südeingang, der hinter dem Wullehus unter die Geleise führt, entstehen ein kleiner Platz und Veloparkplätze.
«Der Durchstich war ein ausdrücklicher Wunsch der Gemeinde», erklärte Daniel Hodel. Aus diesem Grund bezahlt Konolfingen die 140 000 Franken für die Verlängerung der Unterführung auch aus der eigenen Tasche. Gemessen an den Gesamtkosten von über 39 Millionen Franken ein überschaubarer Betrag.
Mühsame Überquerungen der Geleise gehören also bald der Vergangenheit an – gerade für ältere Personen und Handicapierte war das eine gefährliche Sache. Hodel betont, dass ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werde, den gesamten Bahnhof rollstuhlgängig zu machen. Damit komme man auch den Verpflichtungen des Behindertengleichstellungsgesetzes nach.
Verkehr beeinträchtigt
Konkret bedeutet das: Sämtliche Perrons werden erhöht. In die Züge kommt man ebenerdig. Ein neues Perron ersetzt das bestehende Hilfsperron. Erweitert wird auch der Zugang über den Bahnhofplatz. Ein modernes Dach ersetzt das alte, tief liegende. Auch der Treppenzugang wird verbreitert, die charakteristische Spiralrampe verschwindet hingegen ganz und macht einem Lift Platz.
Den Löwenanteil der Baukosten (knapp 37 Millionen Franken) tragen die SBB. Deren Gesamtprojektleiter Michael Müller verwies gestern auf die Herausforderung, die der Bau mitten im Dorf mit sich bringe: «Würden wir auf der grünen Wiese bauen, würde es nicht drei Jahre dauern.» Müller sprach damit indirekt die Auswirkungen des Projekts an, etwa auf den Strassenverkehr. So bleibt ab dem 20. März die Unterführung an der Burgdorfstrasse in Fahrtrichtung Grosshöchstetten gesperrt, weil oben die Gleisanlagen verbreitert werden. Der Verkehr wird via Zäziwil umgeleitet. Für Fussgänger, Velofahrer und Busse bleibt die Unterführung offen. Die Fussgängerpassage an der Burgdorfstrasse wird zudem in eine Velounterführung umfunktioniert.
Der Fahrplan ist gleich mehrfach betroffen: Etwa, wenn die neue Unterführung am «Intensivwochenende» vom 21. bis 23. Juli eingeschoben wird und der Bahnhof Konolfingen komplett gesperrt bleibt. Weitere grössere Einschränkungen gibt es danach erst ab Oktober 2018. Cedric Fröhlich
Infos zu Fahrplanänderungen unter: www.sbb.ch/fahrplan oder www.bls.ch.
Erstellt:
08.03.2017
Geändert: 08.03.2017
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