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Münsingen - Moser bleibt Gemeindepräsident

Quelle
Berner Zeitung BZ

Der Gemeindepräsident heisst auch in den nächsten vier Jahren Beat ­Moser. Sicher ist auch schon: Im Gemeinderat und im ­Parlament wird es einige ­Veränderungen geben.

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Beat Moser: Der 57-jährige Gemeindepräsident erhielt keine Konkurrenz. (Bild: Andreas Blatter)

Seit gestern um 16 Uhr steht fest: Beat Moser (Grüne) bleibt in den nächsten vier Jahren Münsinger Gemeindepräsident. Bis zum Ablauf der Frist gingen keine wei­teren Vorschläge ein. Damit gilt Moser als gewählt, der Wahlgang vom 21. Mai findet nicht statt. Moser wurde vor vier Jahren zum ersten grünen Präsidenten einer grösseren Gemeinde im Kanton gewählt. «Ich habe sehr viel Freude an dieser Arbeit, sie ist vielfältig und hoch spannend», sagte der 57-Jährige kürzlich. Er mache gerne weiter.

Damit ist die wichtigste Frage in diesem Münsinger Wahljahr geklärt. Sonst ist noch vieles unklar. Die sechs weiteren Gemeinderatsmitglieder sowie die dreissig Sitze im Parlament werden erst im Herbst bestimmt.

Drei Bisherige am Start

Fest steht: Von den sieben übrigen Gemeinderäten dürfen drei wegen der Amtszeitbeschränkung auf zwei Legislaturen nicht mehr antreten. Jakob Hasler (EVP), Marianne Mägert (Freie Wähler) und Rosmarie Münger (SP) verabschieden sich Ende Jahr aus dem Rat.

Drei weitere Gemeinderäte hingegen treten wieder an, wie sie gegenüber dieser Zeitung erklären. Reto Gertsch (SVP) und Andreas Kägi (FDP), einst die Kritiker vom Dienst in der Gemeinde, haben in den letzten drei Jahren Gefallen an ihrer neuen Rolle ­gefunden. Vera Wenger (Grüne) wiederum rückte erst auf Anfang Jahr für den zurückgetretenen Christoph Maurer nach.

Bleibt Cornelia Tschanz (parteilos). Die frühere Gemeindepräsidentin von Tägertschi ist seit der Fusion auf Anfang Jahr vorübergehend achte Gemeinderätin. «Ich bin noch unentschlossen», sagt sie. Bis zum April will sie sich entscheiden. Offen ist auch, welcher Partei sie sich anschliessen würde. Bis jetzt habe sie erst bei der SP vorbeigeschaut.

BDP gibt Forfait

Eins ist sicher: Für die BDP wird Tschanz sicher nicht an den Start gehen. Denn die BDP nimmt gar nicht erst an den Wahlen teil. «Wir haben nicht genügend Interessenten für eine Liste gefunden», sagt Koordinator Walter Stamm. Die Partei werde aber bis auf weiteres nicht aufgelöst.

Es ist wahrscheinlich, dass die Freien Wähler (FWM) das gleiche Schicksal ereilt. «Wir streben schon seit einiger Zeit einen Wechsel im Vorstand an», sagt Präsident Urs Münger. Auch er selbst will aufhören. Bis jetzt hätten sich aber keine neuen, jüngeren Leute gefunden. Wenn sich daran nichts ändere, werde die Partei nicht an den Wahlen teilnehmen. «Aber wir haben die Suche noch nicht aufgegeben.»

Fehlende Wähler

Dass die BDP und die FWM serbeln, kommt nicht aus heiterem Himmel. Abgesehen von der kleinen EDU machten sie bei den letzten Wahlen das schlechteste Resultat aller Parteien und erreichten beide nicht Fraktionsstärke. Während die BDP vor allem von Walter Stamm lebte, der aber im Verlauf dieser Legislatur als Parlamentarier und Parteipräsident zurücktrat, traten die Freien Wähler kaum mehr in Erscheinung.

Die Freien Wähler sind einst aus dem Gewerbeverein heraus entstanden und waren bis vor den letzten Wahlen noch die stärkste Partei. Doch der Untergang habe schon mit der Einführung des Parlaments vor 15 Jahren begonnen. «Das war unser Tod», sagt Müller offen. Denn: «Wir sind nicht greifbar und kein zuverlässiger Partner, weil bei uns bei einer Abstimmung drei dafür und drei dagegen sind.»

1925 würden die Freien Wähler das 100-Jahr-Jubiläum feiern. Urs Münger: «Es wird sehr schwierig, dass wir das noch erleben.»


Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 25.03.2017
Geändert: 25.03.2017
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