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Wichtrach - Problemfestival - das war einmal
Das Barfestival war lange von negativen Schlagzeilen begleitet. Mehr Sicherheitsmassnahmen konnten das Fest vor dem Aus retten.
Verwüstete Gärten, mit Scherben übersäte Strassen, randalierende und lärmende Jugendliche, die zudem in der Not überall hinpinkeln, wo sie können: Das Barfestival hatte lange keinen guten Ruf und galt als ein Problemfestival. Jeden Frühling konnte man damit rechnen, dass das Barfestival in Wichtrach mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht.
Dieses Jahr verlief das Fest in der Eishalle Sagibach jedoch alles in allem ruhig. Für die Organisatoren und die Gemeinde ist das eine willkommene Entwicklung.
Ein neues Bild
Das Postfach von Gemeindepräsident Hansruedi Blatti (FDP) war über viele Jahre hinweg während des Festivals voll mit Beschwerden. In den letzten zwei, drei Jahren habe sich dies jedoch erheblich be-ruhigt. «Ich glaube, wir müssen das Bild vom Barfestival korrigieren», sagt Blatti.
Auch er äusserte sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber der Veranstaltung, gestand 2013 sogar ein, dass das Festival möglicherweise gestrichen werden könnte. Damals wurde das Fest heftig kritisiert, nachdem ein Jugendlicher mehrere Personen mit Pfefferspray angegriffen hatte.
Die Organisatoren mussten reagieren und hoben das Eintrittsalter von 16 auf 18 Jahre an. Dies habe wesentlich dazu beigetragen, dass Ausschreitungen stark zurückgegangen seien, meint Blatti. 2015 sorgte das Festival dann erneut für negativen Schlagzeilen, als ein 22-jähriger Besucher auf der Autobahn neben dem Festivalgelände überfahren wurde.
Dieses Jahr seien bei Blatti keine Beschwerden eingegangen. «Von einem Problemfestival kann wohl kaum mehr die Rede sein», erklärt er.
«2017 war ein absolut ruhiges Jahr», sagt der Organisator und Geschäftsführer der Sagibachhalle Jürg Rytz. Rund 15 000 Be-sucher zählte das Festival an vier Wochenenden. Dabei habe es keine nennenswerten Vorfälle gegeben. Rytz ist sich aber auch bewusst: Es braucht nur einige wenige Ausreisser, dann würde das Festival erneut in ein schlechtes Licht geraten. Dies sei dieses Jahr zum Glück nicht passiert.
Erhöhte Sicherheit
Die Anhebung des Eintrittsalters habe dazu geführt, dass wieder vermehrt ältere Menschen das Festival besuchten, so Rytz. In den vergangenen Jahren seien zudem die Sicherheitsmassnahmen gestiegen. So fahren nach Feierabend je zwei kostenlose Shuttlebusse nach Thun und Bern. Ausserdem seien jeden Abend 35 Sicherheitsleute im Einsatz, welche die Besucher teilweise vom Bahnhof zur Eishalle begleiteten.
Erstellt:
25.04.2017
Geändert: 25.04.2017
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