Gefährdete Poststelle Wichtrach: "Es wäre schade, aber kein Weltuntergang"

Der Wichtracher Gemeindepräsident Hansruedi Blatti informierte den Gemeinderat in der letzten Sitzung darüber, dass die Post die Filiale im Dorf in den nächsten etwa fünf Jahren überprüfen werde. „Es tönte aber nicht so dramatisch“, sagt Vize-Gemeindepräsidentin Regula Ramseyer.

„Es wäre sicher schade, wenn die Poststelle zugehen würde, einerseits, weil wieder etwas mehr im Dorf fehlt, andererseits wegen den Arbeitsplätzen, die aus dem Dorf verschwinden würden“, sagt Ramseyer.

Sie ist aber zuversichtlich, dass man, wenn es denn so sein sollte, eine Lösung finden werde. „Ich kenne ein anderes Dorf, in dem sie nun mit einer Post-Agentur sehr glücklich sind, weil die Agentur auch am Samstag geöffnet ist“, sagt Ramseyer. Wo im Dorf eine Agentur eingerichtet werden könnte, konnte Ramseyer nicht sagen. 

"Weder Migros noch Coop und das geht auch"

Auch den Fall, dass die Post ganz aus Wichtrach verschwinden würde, sieht Ramseyer gelassen. „Ich weiss nicht, ob das so tragisch wäre. In Wichtrach gibt es zum Beispiel auch weder Migros noch Coop und das geht auch“, sagt sie.

Ältere Leute, für die das Fehlen einer Poststelle im Dorf von Bedeutung sein könnte, würden sowieso zum Einkaufen nach Münsingen gehen. „Und wer unterhalb der Bahnlinie wohnt, muss schon jetzt den Bus zur Post nehmen. Da ist Münsingen auch nicht mehr so weit weg.“

[i] Siehe auch Newsbericht "Region Bern-Ost: 9 von 15 Poststellen stehen vor dem Aus" vom 23.05.2017