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Bahnübergang Worb SBB: Die Barriere schliesst nun später
Anfangs März sagte der Worber Gemeindepräsident Niklaus Gfeller gegenüber BERN-OST, der Gemeinderat hätte mit der SBB das Gespräch gesucht bezüglich der Barriere am Bahnhof Worb SBB. Nun hat die SBB reagiert und die Schliessungszeiten verkürzt.
„Die SBB hat eine Lösung gefunden und die Schliessungszeiten der Barriere verkürzen können,“ sagt Niklaus Gfeller. Es komme zu kleinen negativen Auswirkungen auf den Fahrplan, die aber zu verkraften seien. Weitere mögliche Optimierungen lägen im Sekundenbereich, weswegen es sich nicht lohne, diese weiterzuverfolgen.
Verkürzung um wenige Sekunden
Genaueres erklärt Urs Rölli, Bauherrenvertreter der SBB: „Die Barriereschliessungen konnten in beiden Richtungen nur um wenige Sekunden verkürzt werden.“ Die Sache sei von der Sicherungsanlage abhängig. Es müsse vor der Einfahrt des Zuges einen gewissen Vorlauf geben, damit die Sicherheit gewährleistet sei.
Einige weitere Sekunden könnte man hier aber noch herausholen: Das Signal ersetzen, das Perron anders konzipieren. Doch: „Das ergibt Kosten im sechsstelligen Bereich,“ sagt Rölli.
Breiter Übergang führt zu früherer Schliessung
Zudem sei der Übergang in Worb SBB besonders breit wegen des nicht mehr benutzten Gleises, welches zur Landi führt. Deswegen müsse man für die Überquerung des Übergangs durch Fussgänger genug Zeit einberechnen.
Könnte man die Barriere nicht hinter das überflüssige Gleis versetzen und so die Schliessungsdauer der Barriere zu Gunsten der Überquerenden positiv beeinflussen? „Das Gleis ist betrieblich noch immer angebunden. Somit kann es theoretisch immer noch angefahren werden“, sagt Rölli. Käme dort ein Zug, würde ihn nichts aufhalten und der Übergang wäre ungesichert. „Es müsste also alles angepasst werden.“ Auch dies wäre teuer.
Viel Zugverkehr über Worb SBB
Die Schliessungsdauer sei zudem abhängig vom Zugverkehr. „Der Kanton Bern will ein besseres Angebot fürs Emmental. Dies führt zu mehr Zugverkehr am Bahnhof Worb SBB und damit zu längeren Schliessungszeiten“, sagt Rölli.
Braucht es denn diesen Bahnhof überhaupt? Wer in Worb wohnt, steigt, um nach Bern zu gelangen, eher in Worb Dorf ins blaue oder ins orange Bähnli, anstatt zuerst das Postauto nach Worb SBB zu nehmen und dort umzusteigen. Die Verbindung nach Langnau über Gümligen dauert nur rund zehn Minuten länger als über Worb SBB. „Das müssen der Kanton und die Gemeinde sagen“, sagt Rölli. Im Moment hielten beide daran fest. „Der Bahnhof soll sogar behindertengerecht ausgebaut werden."
Über- oder Unterführung als einzige Lösung
Bliebe also noch der Bau einer Über- oder Unterführung, um das Problem zu lösen. „Das würde Kosten im siebenstelligen Bereich verursachen“, sagt Rölli. Es wäre auch nicht Sache der SBB eine solche zu bauen. „Die SBB wird die Situation aber so gut es geht optimieren und bei allfälligen Sanierungen die Anlagen auf den neusten Stand bringen“, verspricht er.
[i] Siehe auch Newsbericht "Bahnübergang Worb SBB: Darum bleibt die Barriere so lange unten" vom 2.3.2017
Erstellt:
29.05.2017
Geändert: 29.05.2017
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