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Monika Wittwer hat genug: Anfang Juli schliesst in Konolfingen der Chäsilade

Käsetheke und Regale sind gefüllt, lediglich ein Schreiben weist im Laden auf die kommende Schliessung hin. „Es ist ein reiner Vernunftsentscheid“, begründet Inhaberin Monika Wittwer den Schritt.

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Am 1. Juli ist der Chäsilade Oberdorf letztmals geöffnet. (Bild: Eva Tschannen)
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Monika Wittwer übernahm den Chäsilade im November 2015. (Bild: Archiv BERN-OST)
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Das Ladenlokal bleibt ab Anfang Juli geschlossen, ...
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... die Milchannahme wird jedoch weitergeführt. (Bilder: Eva Tschannen)
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Seit die Firma Berger Sport vor einigen Jahren wegzog, ist es im Konolfinger Oberdorf ruhiger geworden. „Ich habe kaum Laufkundschaft“, sagt Monika Wittwer. Vor rund eineinhalb Jahren übernahm die ehemalige Wirtin des Restaurants Bahnhof in Bigenthal den Chäsilade Oberdorf. Die dreifache Mutter war nach einer schwierigen Zeit auf der Suche nach einer grösseren Wohnung für sich und ihre Kinder. Per Zufall sei sie dabei auf das Lokal in Konolfingen gestossen.

Geringer Umsatz und hohe Stromkosten

„Der Laden war von Anfang an ein wackliges Projekt“, ergänzt sie. Zwar habe sie ihr Lebenspartner bei der Führung des Geschäfts tatkräftig unterstützt. Und auch der Profitgedanke sei nie im Vordergrund gestanden. „Ich habe jedoch jeden Monat Geld draufgelegt“, sagt Wittwer. Grund dafür sei einerseits der geringe Umsatz, andererseits sei das Inventar in die Jahre gekommen und die Stromkosten dadurch sehr hoch. Als Mieterin seien ihr da die Hände gebunden.

Der Milchgenossenschaft als Vermieterin möchte sie jedoch keine Vorwürfe machen. „Die Umsätze werden auch durch einen neuen Kühlschrank nicht grösser“, bekräftigt Wittwer dies. Weiter hätte die geplante Strassensanierung im Oberdorf die Situation künftig vermutlich noch erschwert.

Milchannahme besteht weiter

Parallel zum Betrieb des Chäsilade betreut Wittwer jeweils morgens und abends die Milchannahme. Diese führt sie auch nach dem 1. Juli, dem letzten Tag an dem der Chäsilade regulär geöffnet hat, weiter. Und auch die Offenmilch-Konsumenten können weiterhin mit ihren „Miuchbaze“ vorbeikommen.

Zudem plant Monika Wittwer einen Selbstbedienungskühlschrank, der jeweils am Samstag beim Eingang des Ladenlokals steht. „Mit dem 'gängisten', das wir auch jetzt am meisten verkaufen“, ergänzt sie. Und fügt an: „Die Verbundenheit mit den Leuten ist mir wichtig.“


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.06.2017
Geändert: 10.06.2017
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