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Walkringen - Auf Schatzsuche zum Rüttihubelbad

Quelle
Berner Zeitung BZ

Seit dem 8. Juli läuft wieder die beliebte Schatzsuche an fünf verschiedenen Standorten im Kanton Bern. Zum ersten Mal dabei ist Walkringen. Was erlebt man eigentlich auf dieser Suche?

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Schloss geknackt: Endlich dürfen die Kinder die Schatztruhe im Rüttihubelbad plündern. (Bilder: Andreas Blatter)
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Zählen: Die Blumen am Eingangstor zum Spielplatz ergeben eine der wichtigen Ziffern.
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Es ist Ferienzeit. Aber anstatt dass gähnende Leere herrscht, stehen auf dem Bahnhofplatz in Walkringen Autos in Reih und Glied. «Das sind alles Schatzsucher», bemerkt Greti Streit, die den Bahnschalter betreut und manchmal Parkdienst leisten muss. «Auch bei schlimmsten Wetterverhältnissen reisen sie an.»


Greti Streit staunt nicht nur über die Anzahl der Schatzsucher, sondern auch über deren Herkunft: «Es reisen Familien aus dem ganzen Kanton an, sogar Autos mit Basler Kennzeichen sind schon dabei gewesen.» An diesem eher kühlen Montagnachmittag starten tatsächlich noch Familien. Mit dem Plan in der Hand sind sie meistens gut erkennbar, oder sie verraten sich spätestens beim Studieren der Infotafel in der Nähe des Gemeindehauses.

Einheimische Sirup-Bar

Unsere Gruppe macht sich kurz nach 14 Uhr auf den Weg. Der Erwartungsdruck ist gross, weil am Schluss der Suche ein Code erst das Öffnen der Schatztruhe ermöglicht. An verschiedenen Posten wird gerätselt, gezählt oder gerechnet. Dabei erfährt man zum Beispiel, wie oft die Kirche umgebaut oder wann Walkringen das erste Mal urkundlich erwähnt wurde.

Nachdem die erste Ziffer des Codes geknackt ist, führt der Weg weiter in Richtung Moos und dann zwischen Bauernhäusern hoch zum Gstein, wo der höchste Punkt der Wanderung erreicht wird. Der Gedanke, hier einen Kinderwagen in brütender Hitze hochstossen zu müssen, lässt auch bei tieferen Temperaturen den Schweiss fliessen. Im Dorf Wikartswil haben findige Kinder die Zeichen der Zeit erkannt und eine Sirup-Bar eröffnet. Das Geschäft scheint nicht schlecht zu laufen, und auf unser Nachfragen hin bekommen auch wir ein erfrischendes Getränk.

Zwei Frauen winken uns zu und ermutigen uns, der eingeschlagene Weg sei dann im Fall der richtige. Sie freuen sich, dass im Dorf «mal etwas los ist», und loben die Wanderer, weil auf dem ganzen Weg praktisch kein Abfall herumliege.

In der Warteschlange

Die Schatzsuche geht weiter in Richtung Rüttihubelbad, was findige Schatzsucher bereits anhand des Fotos auf der Karte erkannt haben. Besonders Raffinierte stellen übrigens vor der Suche ihr Auto am Ziel ab oder besitzen schon eine Rückfahrkarte für das Postauto. In der ersten Woche der Schatzsuche hätten nämlich gestresste Postautochauffeure am Nachmittag jeweils die Anschlüsse in Walkringen verpasst, weil so viele Fahrgäste das Billett im Postauto hätten lösen müssen.

Aber zuerst ab zur Schatztruhe, vor der wir wegen der vor uns gestarteten Familien kurz nach 16 Uhr in einer Warteschlange landen. Schliesslich wollen wir selber sehen, ob unser Code stimmt, und tatsächlich, wir knacken das Schloss! Wir belohnen uns mit Rüttihubel-Leckerli aus der Truhe, während nach uns schon Familie Marti aus Steffisburg die Schätze sichtet. Michèle und Jürg Marti haben gemeinsam mit den Kindern Jimmy, Yann und Cousin Yanick den Schatzsucheweg zurückgelegt und freuen sich über Seifenblasen und Memory. Für sie ist es dieses Jahr nach Thun bereits ihre zweite Schatzsuche. Mindestens eine möchten sie bis August noch in Angriff nehmen.


Autor:in
Kathrin Schneider, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 26.07.2017
Geändert: 26.07.2017
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