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Fahrende in Vechigen: Gaffer werden zum Problem

Seit dem 15. Juli campieren Fahrende in Vechigen. Ursprünglich angemeldet waren zwei bis drei Gespanne. Daraus wurden rund 30 und mittlerweile sind es 36. Zudem unternehmen Einheimische Fahrten um die Fahrenden zu begaffen.

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Mittlerweile stehen 36 Wohnwagen auf dem Landstück eines Bauern in Vechigen. (Bild: screenshot TeleBärn)

Der Vechiger Gemeinderat ruft die Bevölkerung in einer Medienmitteilung dringendst auf, „Gafferfahrten“ zu unterlassen. Auf dem Strässchen zwischen Vechigen Dorf und Radelfingen sei ein regelrechter Transitverkehr entstanden, sagt Gemeindepräsident Walter Schilt.

 

„Der Lärm, das Licht und die Ausweichmanöver belasten die Anwohner zusätzlich in dieser schwierigen Situation“, sagt er. Zudem sei das schmale Strässchen nicht für so viele Autos gemacht. Die Autos würden beim Kreuzen ins Land hinaus ausweichen.

 

Gemeinde fordert Einhaltung der Abmachungen

 

Bis am 29. Juli haben die Fahrenden die Erlaubnis zu bleiben. Unterdessen haben sich Gemeindebehörden, Juristen der Gemeinde, Vertreter der Kantonspolizei, des Regierungsstatthalteramts, der Landbewirtschafter und ein Vertreter des Verbandes Sinti und Roma Schweiz zu einer Standortbestimmung getroffen.

 

„Es ging uns darum, dass nicht noch mehr kommen, und das die Fahrenden den Platz pünktlich und sauber wieder verlassen“, sagt Schilt. Über mögliche Massnahmen bei nicht erfüllen der Forderungen seitens der Fahrenden wollte Schilt keine Auskunft geben. Für die Sauberkeit des Geländes ist letztlich aber der Grundeigentümer verantwortlich.

 

Wegweisung innert nützlicher Frist nicht durchsetzbar

 

Auf die Frage, ob allenfalls eine Wegweisung durch die Polizei durchgesetzt werden könnte, antwortete er: „Der gesetzliche Weg dafür ist zu lang. Es kann Wochen dauern bis ein Entscheid gefällt werden kann.“

 

Die Polizei patrouilliert mittlerweile allerdings regelmässig und führt wenn nötig Kontrollen durch. „ Sie kontrolliert, ob die Situation ruhig ist und würde im Falle eines Straftatbestandes eingreifen“, erläutert Schilt. Er hält aber fest, dass es unter den Fahrenden viele hat, die sich an die Regeln halten.

 

Landbesitzer sollen unbewilligte Camps verhindern

 

Die Gemeinde Vechigen fordert Landbesitzer auf, zu verhindern, dass Fahrende ohne Bewilligung auf ihrem Land ein Lager errichten. „Sind Landeigentümer mit einer derartigen Situation konfrontiert, ist die Gemeindebehörde oder die Kantonspolizei sofort und unmittelbar zur Unterstützung, beziehungsweise Beratung beizuziehen.“

 

Bei Lärm und sonstigen störenden oder gesetzeswidrigen Aktivitäten seitens der Fahrenden, müsse unmittelbar direkt bei den Fahrenden oder bei der Kantonspolizei Meldung gemacht werden, teilt die Gemeinde weiter mit.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 27.07.2017
Geändert: 27.07.2017
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