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Triathlon-Schweizermeisterin Lisa Berger: "Ich trainiere 25 Stunden pro Woche"

Anfang August fanden in Nyon die Schweizermeisterschaften im Triathlon statt. Für Lisa Berger ein besonderer Tag. Nach dem U23-Schweizermeistertitel vor drei Jahren sicherte sich die zierliche Grosshöchstetterin erstmals den Titel bei den Eliten.

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Bergpassagen gehören beim Radfahren zu ihren Stärken: Triathlon-Schweizermeisterin Lisa Berger. (Bild: zvg)

Sportlich war Lisa Berger schon immer, dass die 24-Jährige nun im Triathlon Schweizermeisterin ist, ist jedoch auch ihrer Grösse von1.57 Metern zu verdanken. Die Grosshöchstetterin war während ihrer Schulzeit Mitglied des Handballvereins. Durch ihre zierliche Statur sei sie jedoch dabei teilweise benachteiligt gewesen. „Es nervte mich zunehmend und ich suchte nach einer Sportart, bei der meine Grösse kein Nachteil ist“, erinnert sie sich.

Zittern um den Sieg

So begann sie mit Triathlon, 2009 bestritt sie ihren ersten Wettkampf und 2013 schaffte sie den Sprung in die Nationalmannschaft. „Ich habe gewusst, dass ein Sieg möglich ist“, beschreibt Berger ihre Gefühle vor den Schweizermeisterschaften Anfang August. Obschon sie vor drei Jahren U23-Schweizermeisterin wurde und Olympiasiegerin Nicola Spirig dieses Jahr nicht am Start stand, sei dies jedoch alles andere als klar gewesen. „Es gab vier oder fünf Favoritinnen.“

Und auch nach dem Zieleinlauf sei es nicht sofort klar gewesen, dass sie den begehrten Titel gewonnen habe. Berger überquerte die Ziellinie als Zweite. Über den Tagessieg freuen konnte sich die Genferin Imogen Simmonds, die als britische Staatsangehörige jedoch nicht medaillenberechtigt war. „Ich wusste lange nicht, ob sie einen Schweizer Pass hat“, fügt Berger mit einem Lachen an und freut sich: „Es ist ein cooles Gefühl, Schweizermeisterin zu sein.“

Crawl-Kurs als Wertschätzung

Für den Erfolg trainiert die angehende Pflegefachfrau intensiv. Zwischen 20 und 25 Stunden investiert sie wöchentlich ins Training. Und wie eine Statistik auf ihrer Webseite belegt, legt sie pro Jahr rund 1300 Kilometer im Wasser zurück. Als Mitglied des Nationalkaders wird ein Teil ihrer Ausgaben für Trainingslager und andere Auslagen übernommen. Ein von ihrem Cousin gegründeter Verein hilft der Triathletin zudem, die restlichen Kosten zu decken. „Einmal jährlich revanchiere ich mich dafür mit einer Trainingslektion, wie etwa einem Crawl-Kurs“, ergänzt sie schmunzelnd.

Mit je einem Wettkampf in Südkorea und Japan warten Ende Oktober noch zwei weitere Saison-Höhepunkte auf Berger. „Längerfristiges Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo“, blickt die Sportlerin voraus. Die Chance, dieses Ziel zu erreichen, ist laut ihr durch den neu olympischen Team-Wettkampf grösser geworden.

Vorteil bei Bergpassagen

Und auch die zierliche Statur scheint nicht länger ein Nachteil zu sein. Zwar könne sie in allen Disziplinen kraftmässig zu Beginn nicht mithalten. „Ich profitiere aber von meiner Ausdauer und am Berg kommt mir beim Radfahren mein leichtes Gewicht zu Gute.“

[i] Zur Webseite von Lisa Berger…

[i] Siehe auch "Lisa Berger: Schweizermeistertitel im Triathlon" vom 15.08.2014


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 04.09.2017
Geändert: 04.09.2017
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