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Münsingen - Fragen über Fragen

Quelle
Berner Zeitung BZ

Drei vollgeschriebene Seiten mit Fragen zum Asylwesen deponierte die SVP-Fraktion beim Gemeinderat. Gestern antwortete er: Es ist alles unter Kontrolle.

Was kostet ein Asylsuchender die Gemeinde Münsingen pro Tag? In welchen Liegenschaften sind die Menschen untergebracht? Wie sieht der Alltag der Erwachsenen von Montag bis Freitag aus? Wie stellt sich der Gemeinderat die Integration vor?

Das sind vier von rekordverdächtigen 55 Fragen, welche die SVP-Fraktion in einer Interpellation zum Asylwesen in der Gemeinde stellte. Es seien zwar richtige und wichtige Fragen, antwortete Gemeinderat Jakob Hasler (EVP) an der gestrigen Parlamentssitzung. Aber mit der grossen Anzahl werde das Gefäss der Interpellation doch etwas strapaziert. Deshalb antwortete er nur «summarisch» auf die Fragen.

Derzeit leben 118 Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene in Münsingen, die meisten kommen aus Eritrea, Syrien, China (Tibet) und Afghanistan. Für sie ist in der Region Münsingen die Flüchtlingshilfe der Heilsarmee zuständig. Wegen der vielen jungen Personen sei die Schule stark gefordert, sagte Hasler. «Die Möglichkeiten der Gemeinde beschränken sich auf freiwillige Angebote.» Die Gemeinde trage direkt keine Kosten.

Alles in allem: Die Situation in Münsingen sei unproblematisch und unter Kontrolle, so Hasler. Es gebe aber Leute, die nicht oder nur widerwillig kooperierten. Eines der Hauptprobleme sei die berufliche Integration.

Eine nicht immer einfache Arbeit

«Man darf diese Fragen stellen, auch wenn man damit vielleicht in die rechte Ecke gestellt wird», sagte SVP-Fraktionssprecher Urs Baumann zum Vorstoss. Er war aber zufrieden mit den «ausführlichen» Antworten. «Ich habe gemerkt, dass dies ein sehr komplexes Thema ist.» Baumann stellte auch fest, dass die Arbeit der Flüchtlingshilfe nicht immer einfach sei.


Autor:in
rei, Berner Zeitung
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Erstellt: 13.09.2017
Geändert: 14.09.2017
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