- Wirtschaft
Region Bern-Ost: Piatti-Konkurs spüren auch hiesige Küchenanbieter
Am Freitag morgen wurde laut Berner Zeitung das Konkursverfahren über den grössten Schweizer Küchenbauer Piatti eröffnet. BERN-OST hat Küchenbauer aus der Region gefragt, was der Konkurs für sie bedeutet.
„Der Konkurs von Piatti war seit anfang Jahr ein offenes Geheimnis“, sagt Peter Eichenberger von der Stucki Küchen AG aus Rüfenacht. Anfang Juni sei der Konkurs konkret geworden.
„Seit da haben wir vermehrt Anfragen und konnten auch ein paar Aufträge übernehmen“, sagt Eichenberger. „Bei manchen Kunden pressierte es, da sie die alte Küche bereits ausgebaut hatten und dringend eine neue brauchten.“ Sie seien vor allem für Fachhändler in die Bresche gesprungen. Jetzt seien sie aber komplett ausgelastet.
Agressive Preisstrategie Piattis
Auch Markus Stalder von Stalder Küchen aus Oberdiessbach sah den Konkurs des Konkurrenten kommen. Dessen Aufträge hat er aber bisher nicht übernommen. „Zumindest zu dessen Preise können wir diese nicht annehmen“, sagt Stalder.
Beide Küchenbauer sprechen die tiefen Preise im Zusammenhang mit Piattis Konkurs an. Für Eichenberger ist jetzt ein Konkurrent weniger auf dem Markt, allerdings nicht im Preissegment von Stucki Küchen. „Piatti war sehr aggressiv auf dem Markt“, sagt er.
Verluste müssen auf Kunden abgewälzt werden
Stalder sieht die tiefen Preise auch als Grund für den Konkurs und erwähnt, dass Piatti aus Spargründen schon Stellen habe streichen müssen. Die aggressive Strategie von Piatti sei aber auch zum Nachteil anderer in diesem Bereich tätiger Unternehmen gewesen. „Zulieferanten verlieren nun grosse Beträge, welche sie auf die Kunden abwälzen müssen“, sagt er.
Ist der Konkurs aber auch gut für ihn? „Es ist schade, dass ein Schweizer Unternehmen Konkurs geht, aber es hat jetzt einen weniger, der unten reinbeilt. Ich glaube aber, dass er bald wieder auf dem Markt auftaucht“, sagt Stalder.
Erstellt:
18.09.2017
Geändert: 18.09.2017
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