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Petition eingereicht: Bolliger wehren sich gegen Schliessung der Post

Quelle
Der Bund

In Bolligen hat die SP 1160 Unterschriften für die Erhaltung der Poststelle gesammelt. Ob es etwas nützt, ist eine andere Frage.

Die Post dünnt ihr Stellennetz in den nächsten Jahren massiv aus. Von 168 Filialen im Kanton Bern werden bis 2020 76 geschlossen. In den meisten Fällen soll eine Agenturlösung gefunden werden – das heisst, die Poststelle wird in einen Laden integriert. In Bolligen gibt es Widerstand gegen den Abbau beim Service public. Die SP hat in den vergangenen Wochen Unterschriften gegen die Schliessung der Post gesammelt. Diese befindet sich im Dorfmärit, der Ladenstrasse im Zentrum.

Gestern wurde die Petition mit 1160 Unterschriften an den Gemeinderat und an einen Vertreter der Post übergeben. «Wir hatten einen sehr guten Rücklauf», sagt Thomas Kiser, Präsident der Bolliger SP. «Niemand versteht, warum die gut besuchte Post geschlossen werden soll.» Dass Bolligen mit rund 6300 Einwohnenden vom Abbau betroffen sei, habe «viele auf dem falschen Fuss erwischt». Ein Teil der Dienstleistungen könne nicht einfach in eine Postagentur ausgelagert werden.

Die Petition sei nicht parteipolitisch gefärbt, sagt Kiser. Es handle sich vielmehr um ein Anliegen der ganzen Gemeinde, das auch von Mitgliedern anderer Parteien unterschrieben worden sei. «Wir setzen damit ein nötiges Zeichen gegen den Abbau und stärken dem Gemeinderat den Rücken», sagt Kiser. Es sei aber offen, inwiefern die Post auf die Anliegen der Bevölkerung Rücksicht nehmen werde.

Gemeindepräsidentin Kathrin Zuber (FDP) hofft, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. «Ich bin gespannt, ob die Post eventuell vom Nationalrat zurückgepfiffen wird.» Der schweizweite Abbau gebe auch auf der höchsten politischen Ebene zu reden. Zuber geht davon aus, dass die Schliessung der Post in Bolligen frühestens 2019 Tatsache würde. Falls sich die Schliessung nicht mehr verhindern lässt, will sich der Gemeinderat für eine Agenturlösung im Dorfmärit einsetzen. «Dies würde eventuell längere Öffnungszeiten ermöglichen», sagt Zuber.

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Erstellt: 19.09.2017
Geändert: 21.09.2017
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