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Helipilot Patrick Berger in den USA: Sonnenfinsternis in Oregon und neue Stelle auf Hawaii

Der 25-jährige Patrick Berger aus Linden ist am 4. Januar 2015 in die USA gereist, um sich zum Helikopterpiloten und zum Fluglehrer ausbilden zu lassen. Die Ausbildung hat er im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen. Auf BERN-OST berichtet er laufend über seine Erlebnisse, wie nun von seinen Studenten, der Sonnenfinsternis in Oregon und seinem neuen Job auf Hawaii.

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Der neue Job auf Hawaii gefällt dem Schweizer Piloten sehr. (Bilder: zvg)
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Nach der Arbeit gibt es noch einen Besuch am Strand...
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Der Hafen Pearl Harbor - Oahu, Hawaii.
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Es ist schon eine Weile her, seit meinem letzten Bericht über mein Leben in den USA. Vieles ist seither passiert, sowohl schöne, wie auch weniger schöne Dinge.

Der Sommer in Oregon war sehr heiss und trocken, geregnet hat es kaum. Durch die Trockenheit entstanden viele Waldbrände, welche das Fliegen beeinträchtigten. Der viele Rauch, der durch die unzähligen Waldbränden entstand, hat die Sichtweite stark eingeschränkt und das Fliegen an manchen Tagen unmöglich gemacht.

Sonnenfinsternis in Oregon

Am 21. August war in Oregon und auch in anderen Bundesstaaten eine totale Sonnenfinsternis zu bewundern. Leute aus der ganzen Welt sind angereist, um das Naturspektakel zu sehen. Die Behörden haben vor einem Verkehrschaos gewarnt, da rund eine Million Leute in Oregon erwartet wurden. Auch ich habe mir die Sonnenfinsternis angesehen.

In Hillsboro war nur eine 99-prozentige Finsternis zu beobachten. Doch das war nicht genug für meinen Studenten. Er hat mich gefragt, ob wir in eine Zone fliegen können, wo die totale Finsternis zu bewundern ist. Gesagt, getan. Am besagten Tag starteten wir den Hubschrauber, der vollgepackt war mit Frühstück, und wir flogen für etwa 30 Minuten in den Süden, landeten auf einem Hügel, haben ein Feuer gemacht und gefrühstückt. Wir hatten die perfekte Sicht auf die Finsternis.

Diebstahl-Versuch endet tödlich

Man hört in den Medien immer wieder von bewaffneten Überfällen und Schiessereien. An einem Montagmorgen, als ein Student von mir mit seiner Freundin einen Rundflug an die Küste machen wollte, passierte etwas, was bis heute noch unerklärlich ist. Ein Mann, der mit der Fliegerei und der Schule in keinerlei Verbindung stand, kletterte maskiert über den Zaun und rannte zum dem Hubschrauber, welchen mein Student gerade gestartet hatte. Mit einer Pistole bewaffnet, forderte er ihn auf, aus dem Hubschrauber zu steigen. Mein Student sagte mir nach dem Ereignis, dass er gedacht hätte, das sei ein Scherz. Als der Mann jedoch einen Warnschuss abgab, realisierte er, dass es ernst war.

Als der Schütze Ladehemmungen hatte, stoppte mein Student den Motor und rannte zusammen mit seiner Freundin in Sicherheit. Zu diesem Zeitpunkt waren drei Angestellte der Schule, welche eine Waffe legal mit sich herum trugen, in Schuss-Distanz mit dem Täter, der versuchte den Hubschrauber wieder zu starten. Sobald der Täter das erste Polizeiauto sah, stieg er aus dem Hubschrauber und rannte davon. Als die Polizei ihn aufforderte stehen zu bleiben und er nicht kooperierte und die Waffe in Richtung Polizei richtete, machten diese kurzen Prozess. Es ist bis heute noch unklar, warum der maskierte Mann einen Hubschrauber stehlen wollte und was er damit vorhatte.

Neuer Job im Paradies

Da der Winter in Oregon vor der Türe stand und das Wetter wieder schlechter wurde, habe ich mich nach einem neuen Job umgesehen. Ich wollte einen Job, bei dem ich eine feste Bezahlung habe und das Wetter nicht zu schlecht ist.

Durch Vitamin B - ein Kollege kannte jemanden - bekam ich ein Skype-Interview mit der Chefin von Novictor Helicopters. Ich habe mich intensiv vorbereitet, da ich noch nie zuvor ein Skype-Interview hatte. Ich war sehr nervös und nach dem dritten Interview bekam ich den Job. Schon am nächsten Tag habe ich bei meinem Arbeitsgeber gekündet, welcher mich nicht gerne hat gehenlassen.

Ich hatte keine zwei Wochen Zeit, um alles zu organisieren und zu packen. Am Montag, dem 9. Oktober war es dann soweit und ich stieg mit drei vollgepackten Koffer ins Flugzeug Richtung Honolulu, Hawaii. Seit nun etwa einem Monat heisst es „Aloha“ und ich bin angestellt als Helikopter-Tour-Pilot auf der Insel Oahu in Hawaii. Es ist eine riesen Erfahrung für mich und es macht mir sehr viel Spass mit Touristen herumzufliegen und ihnen das Paradies von oben zeigen zu können. Wir haben jeden Tag zwischen 23 und 33 Grad mit Sonnenschein aber auch viel Wind, der das Fliegen nicht ganz einfach macht.

Ich habe einen Arbeitsvertrag bis Mitte September 2018, wohne in einem Haus mit zwei Mitbewohnern. Auch mein Auto, welches ich von Seattle nach Honolulu verschifft habe, ist angekommen. Nun kann ich die Insel auch vom Boden aus erkunden. Auch der Arbeitsweg von nur zehn Minuten ist sehr praktisch.

Also wenn ihr dem kalten Wetter entfliehen wollt, ich glaube Hawaii ist der perfekte Ort dafür.

[i] Zu den weiteren Berichten von Patrick Berger…


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Erstellt: 13.11.2017
Geändert: 13.11.2017
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