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Galerie Atelier Worb: Art Brut aus der Waldau

In der letzten Ausstellung des Jahres 2017 widmet sich das Atelier Worb der Art Brut und zeigt Werke von 12 Künstlerinnen und Künstlern aus der Kunstwerkstatt Waldau.

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Eine Kunst, die nicht gefallen will: Die Galerie Atelier Worb zeigt Art Brut aus der Kunstwerkstatt Waldau. (Bild: zvg)

Die Initialzündung für die Kunstwerkstatt Waldau war der Besuch des Dokumentarfilmers Alfredo Knuchel in der Malerwerkstatt der internen Betriebsmalerei Waldau, schreibt Andrea Widmer von der Galerie Atelier Worb. Das war im Frühling 2002. Noch im selben Jahr wurden die Dreharbeiten zum Film „Halleluja… der Herr ist verrückt“ aufgenommen und der Verein Kunstwerkstatt Waldau gegründet. Die Kunstwerkstatt wurde in einem leerstehenden Gebäude auf dem Gelände der UPD Waldau eingerichtet, ist aber von der Klinik unabhängig. 

Das Hauptziel des Vereins sei es psychiatrieerfahrenen Menschen eine Infrastruktur zum freien Arbeiten zur Verfügung zu stellen, schreibt Widmer. "Was die Kunstwerkstatt bietet sollte jedoch nicht als weitere Maltherapie missverstanden werden, mit den zur Verfügung gestellten Räumen und Material, bekommen die Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit ihre besonderen Talente zu entwickeln und einer breiten Öffentlichekeit zugänglich zu machen", so Widmer.

Dies geschieht mit grossem Erfolg, die Werke aus der Kunstwerkstatt waren in der Schweiz im Zentrum Paul Klee und im Museum Lagerhaus in St. Gallen und an Ausstellungen in Frankreich, Italien, Deutschland und Holland zu bewundern. Die Künstlerinnen und Künstler von der Kunstwerkstatt Waldau zeigen ihre Werke aber nicht nur in Europa, auch in Indien, China und Japan waren sie schon an Ausstellungen vertreten. "So führt der Verein eine Tradition weiter, die mit Adolf Wölfli, Rosa Marbach und anderen vor nahezu 100 Jahren begann", schreibt Widmer.

 

Art Brut bedeutet wörtlich übersetzt "rohe Kunst" und ist ein Sammelbegriff für Aussenseiterkunst; einer Kunst, die jenseits der etablierten Strömungen angesiedelt ist. "Die Werke der Künstlerinnen und Künstler von der Kunstwerkstatt Waldau sind wild und ein Ausdruck sprühender Schaffensfreude",beschreibt Widmer den Charakter der Werke. Indem sie ihr Innerstes auf den Malgrund gäben, erreichten die Malerinnen und Maler eine Intensität, die niemanden unberührt lasse.

"In den Bildern und Objekten gibt es an Farben-, Formen- und Ideenvielfalt keine Grenzen. Es ist eine Kunst die nicht gefallen will, sondern bedingungslos ist und die Sehgewohnheiten der Betrachtenden herausfordert und dazu einlädt den Blick auf das Leben durch ein völlig neue „Brille“ zu wagen", so Widmer. 

[i] Vernissage ist am Dienstag, 21. November ab 19 Uhr. Fere’s Überraschungsband sorgt für musikalische Unterhaltung.

[i] Die Ausstellung ist freitags von 17 bis 19 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Die Kunstschaffenden werden jeweils an den Sonntagen in der Galerie anzutreffen sein. 


[i] Mehr über die Kunstwerkstatt Waldau sind unter www.kunstwerkstattwaldau.ch zu finden und über die Galerie Atelier Worb unter www.atelierworb.ch

[i] Zum Eintrag des Ateliers Worb auf BERN-OST


Autor:in
pd/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.11.2017
Geändert: 21.11.2017
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