- Kultur
Konolfingen - Musikalische Vielfalt an den Liedertagen
Bereits zum dritten Mal konnten die Verantwortlichen des Vereins alter Bären das Publikum mit einem stimmig passenden Programm erfreuen. Nach Fabiola Friolet und Schüpp am Freitag standen am vergangenen Samstag der Troubädur und Mirja u Minnig auf der Bühne.
Die Fribourgerin Fabiola Friolet startete am vergangenen Freitag mit ihrem feinfühligen Programm Moitié-Moitié die dritten Konolfinger-Liedertage. Ob auf Französisch oder im "Senslerdüütsch", ihre Lieder stimmten so richtig auf die zwei Abende im Dorfmuseum Alter Bären ein. Wie eine würzige Fonduemischung setzte die Liedermacherin mit ihrem Begleiter Mike Bischof und den Liedern "die das Leben schrieb", wie Fabiola Friolet sagte, einen ersten Höhepunkt.
"Wir sind eigentlich eine zweidrittel Konolfinger-Band, Michael und ich sind in Konolfingen aufgewachsen, wohnen aber jetzt in Bern", erklärte Daniel Flückiger, Mitglied der Band Schüpp. Begleitet wurden die zwei von Lukas Stettler. Seit 2012 tourt die Band mit ihrem "Bärndütsch" Halbrock, wie sie selber sagen. Ihr buntes Programm, einmal frech und aufmüpfig, dann wieder an- und berührend gefiel. "Zum Zmorge hani gärn chli Roastbeef u zum Znüni ä Servela u när gits Mortadella, so langs Fleisch isch geit aus, chli Salat isch ok, solang är us Poulet isch…", die "Reveganulation" zeigte die Vorliebe zur Wortspielerei in ihren Texten besonders deutlich.
Gredi use Bärndütsch…
Troubädur alias Ädu Baumgartner brachte es am Samstag mit "Gredi use Bärndütsch" durchwegs auf den Punkt. Der Berner Liedermacher und Chansonnier überzeugte mit seinen sanften Tönen und seinen Liedern. Fast durchwegs erzählen seine Lieder aus dem Berufsleben in einem Berner Altersheim. Er versteht sein Mundart-Handwerk, ob nachdenklich rührend, ja traurig oder lustig, frech, philosophisch, oder bissig. Damit zog er die vielen Besucher am zweiten Abend der Konolfinger Liedertage in seinen Bann. "Ich will das wertvolle Kulturgut in unserer Kultursprache erhalten, Leute zum Nachdenken anregen und mit pointierten Texten d'Lachfaute u Tränekanäu stimulieren", erklärte er seine "Strategie".
… Traumfängerei
Traumfängerei heisst die brandneue CD von Mirja u Minnig, die am Samstag ihre neuen Texte präsentierten, die sowohl witzig und spritzig, als auch nachdenklich und berührend sind. "Wir freuen uns, zum ersten Mal die Lieder in öffentlichen Rahmen präsentieren zu können", erklärte Mirjam Gygax. Wie aus bekannten Filmen erzählen Jack Minnig und Mirjam Gygax die Geschichte der Indianer am Lagerfeuer oder dem Fischer, der "mit zwöiä siebäzgi no sächs Tonne Fisch heitreit". Mit ihrem Déjà-vue blicken sie in die Vergangenheit und zugleich Gegenwart "ou das hei myr scho mau gha" und sprechen so das Gefühl oder die verschiedenen Trends an, eine an sich neue Situation schon einmal so erlebt zu haben.
Ob nun Moitié-Moitié, Bärndütsch Halbrock, Berner Liedermacher oder Traumfängerei: Alles in allem zwei äusserst attraktive Abende der Konolfinger Liedertage sind schon wieder Vergangenheit.
Erstellt:
22.11.2017
Geändert: 22.11.2017
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