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Herbligen - 120 000 Franken fehlen für die schwarze Null

Quelle
Thuner Tagblatt

Knapp 120 000 Franken fehlen der Gemeinde im Voranschlag für das kommende Jahr – dies bei Aufwendungen von 1,969 Millionen Franken. Dank eines guten Polsters ist das Budgetdefizit tragbar.

Die Entwicklung ist nicht erfreulich, dank einem guten Polster aber tragbar», zog Gemeinderat Urs Bieri ein Fazit, nachdem er an der Gemeindeversammlung in Herbligen den Voranschlag für das Jahr 2018 vorgestellt hatte. Und die Zahlen sind nicht wirklich rosig: So rechnet die Gemeinde im kommenden Jahr mit einem Minus von knapp 120 000 Franken – dies bei einem Gesamtaufwand von 1,969 Millionen Franken und der unveränderten Steueranlage von 1,70 Einheiten. Die Steuereinnahmen der Gemeinde sind mit 1,52 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr um rund 17 000 Franken höher budgetiert. Wie Gemeinderat Urs Bieri ausführte, schlage vorab die Bildung mit rund 45 000 Franken Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr sowie die soziale Sicherheit mit einem Plus von 27 000 Franken zu Buche. Mit dem Budgetfehlbetrag werde auch das Eigenkapital von aktuell rund 920 000 Franken abnehmen. Weil die Gemeinde im Finanzplan weiter mit defizitären Budgets rechnet, dürfte dieses Polster bis ins Jahr 2022 auf knapp 600 000 Franken sinken. Insgesamt 149 000 Franken sind im Voranschlag für Investitionen wie Strassensanierungen, Neuvermessung oder in die Wasserversorgung eingestellt. Das Budget wurde schliesslich einstimmig gutgeheissen.

Ebenfalls ohne Gegenstimme bewilligte die Versammlung zudem einen Kredit von 80 000 Franken für die Einführung von LED-Lampen für die öffentliche Beleuchtung. Diese soll in den nächsten fünf Jahren schrittweise umgerüstet werden.

Bürger verschaffte sich Luft

Ihrem Ärger Luft verschafften sich an der Versammlung ein Vater und dessen Sohn. Die beiden Landwirte stören sich an einer Fotovoltaikanlage, welche der Nachbarlandwirt vor Jahren auf seinem Gebäudedach montiert hat. Die Anlage sei nicht richtig geerdet und beeinträchtige die Lebensqualität von Mensch und Tier auf ihrem Hof mitten im Dorf. Insbesondere die Milchqualität der Kühe leide unter der Anlage. Der Redner kritisierte mit kräftiger Stimme und kräftigen Ausdrücken den Gemeinderat, dass dieser nichts unternehme. «Die Anlage wurde von Fachleuten abgenommen und geprüft, sie funktioniert rechtens», hielt Gemeindepräsident Samuel Zwahlen fest.


Autor:in
Stefan Kammermann, Thuner Tagblatt
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Erstellt: 02.12.2017
Geändert: 02.12.2017
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