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Münsingen - Auch Münsingen erneuert Aareufer

Quelle
Der Bund

Das Aareufer oberhalb des Parkbads Münsingen wird saniert, die alten Betonverbauungen werden ersetzt. Einen Aufstand wie in Muri dürfte es aber kaum geben, denn der Eingriff fällt kleiner aus.

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Die Buhnen an der Aare bei Münsingen sind baufällig und werden nächstens durch Blocksteine ersetzt. (Foto: Adrian Moser)

Ufersanierung und Aareweg: Das birgt Konfliktpotenzial. Die Gemeinde Muri musste dieses Jahr erfahren, wie unduldsam ein Teil der Öffentlichkeit reagiert, wenn ein lieb gewonnener Spazierweg der Aare entlang etwas weiter weg verlegt werden soll – mag es dafür auch gute Gründe geben.

Nun wagt sich auch die Gemeinde Münsingen an das Thema. Der Spazierweg der Aare entlang wird ab Januar für zwei Monate gesperrt. Hündeler, Jogger und Spaziergänger müssen in dieser Zeit auf den Dammweg ausweichen, der parallel zu Fluss und Autobahn an der neuen Swiss Dog Arena vorbeiführt, die vor wenigen Tagen eröffnet worden ist.

Doch die Sperrung ist nicht für immer. Sie ist vonnöten, solange die Bauarbeiten im Gang sind, wobei einige Büsche und Bäume entfernt werden müssen. Der Zweck der Arbeiten ist das Ersetzen der sogenannten Buhnen, auf Mundart Sporen genannt. Es sind 16 Betonmauern, die in den Fluss hinausreichen. Dadurch bremsen sie die Strömung und verhindern, dass sich die Aare immer mehr in den Uferbereich hineinfrisst. Nicht der Spazierweg ist das eigentliche Problem, sondern die flussaufwärts gelegene Trinkwasserfassung.

Buhnen sind eine Ausnahme

In Muri wurden diese Betonschwellen bei der letzten Sanierung entfernt. In Münsingen bleiben sie, werden aber neu erstellt. Die alten seien etwa 80-jährig, sagt die Münsinger Gemeinderätin Rosmarie Münger-Gygax (SP), zuständig für die Umwelt. Die Buhnen seien in einem schlechten Zustand. Einige seien so stark beschädigt, dass man sie im letzten Winter mit Holzstämmen verstärkt habe. Wegen der Trinkwasserfassung könne man nicht länger zuwarten: Die Buhnen würden ersetzt. «Buhnen macht man heute eigentlich nicht mehr, aber bei uns musste es eben schnell gehen.»

Allerdings werden nicht mehr Betonelemente verbaut, vielmehr werden die Buhnen aus schweren Blocksteinen konstruiert, sagt Münger, die ihr Amt per Ende Jahr nach zwei Legislaturperioden abgibt. 18 Stück sollen es werden.

Abgebrochen, aber nicht mehr ersetzt wird laut Münger die Längsverbauung aus Beton. Der Spazierweg wird etwas angehoben. Im Gebiet des schmalen Landstreifens zwischen Fluss und Autobahn A 6 verläuft laut Münger auch eine Leitung, welche die Stadt Bern mit Trinkwasser versorgt. Auch sie muss geschützt werden. Die Arbeiten am 900 Meter langen Uferabschnitt werden laut einer gestern verschickten Mitteilung des Kantons bis Mitte März 2018 andauern. Die Kosten teilen sich Kanton und Gemeinde, Münsingen muss laut Münger etwa 40 Prozent tragen.

Der Abschnitt in Münsingen ist ein kleiner Teil des Projekts für den Hochwasserschutz im Aaretal, dessen Realisierung dem Kanton obliegt. Zuständig ist das Tiefbauamt des Kantons Bern. Eine ganze Reihe von Projekten sind in der Pipeline, von Kiesen-Jaberg bis zum Schwellenmätteli in Bern. Im Verlauf der Realisierung wird auch die im Bild sichtbare Schützenfahrbrücke ersetzt. Darüber dürften Böötler und Schwimmer nicht unglücklich sein, sind doch die Pfeiler eine Gefahr.


Autor:in
Markus Dütschler, Der Bund
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Erstellt: 12.12.2017
Geändert: 12.12.2017
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