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Bolligen - Bürgerliche Kritik an hohen Schulden in Bolligen

Quelle
Der Bund

Die Gemeindeversammlung hat das Budget 2018 bewilligt, trotz der weiter steigenden Schulden.

Schon seit einigen Jahren sind die Finanzen ein Sorgenkind der Gemeinde Bolligen. Nach Steuererhöhungen ist zwar der Haushalt einigermassen im Lot. Hohe Investitionen und die Sanierung der Pensionskasse führten aber zu einem hohen Schuldenstand. Dieser wird voraussichtlich weiter anwachsen, Ende des nächsten Jahres werden sich die Schulden gemäss Budget 2018 auf rund 29 Millionen Franken belaufen.

Der Anstieg wird sich laut Gemeinderat René Bergmann (BDP) fortsetzen. Nach dem Finanzplan könnten die Schulden per Ende 2022 bis gegen 40 Millionen Franken betragen, falls alle Investitionen realisiert werden. Der Gemeinderat geht aber davon aus, dass die Schulden langfristig auch wieder abgebaut werden können. Zudem werde das fremde Geld nicht für den laufenden Konsum, sondern für die Erneuerung der Infrastruktur verwendet, sagte Bergmann.

Die Stimmberechtigten nahmen gestern Abend an der Gemeindeversammlung die Entwicklung mit Skepsis zur Kenntnis. So machte sich Christoph Frech von der FDP «sehr grosse Sorgen» wegen des «stetig wachsenden Schuldenbergs». Ein «Negativrekord» jage den nächsten. Auch der SVP bereiten die Schulden «Schmerzen». Irgendwann werde man das Geld zurückzahlen müssen, sagte der Sprecher der Partei. Die Zustimmung zum Budget war aber unbestritten, dieses wurde einstimmig genehmigt. Das Budget sieht bei einer unveränderten Steueranlage von 1,60 und einem Gesamtaufwand von 30,8 Millionen Franken ein ausgeglichenes Ergebnis vor.

Schulsozialarbeit Klares Ja

In Bolligen wird die Schulsozialarbeit eingeführt. Die Gemeindeversammlung genehmigte gestern Abend die Kosten von 94 000 Franken pro Jahr ohne Gegenstimmen. Für die Parteien entspricht die Einführung einem Bedarf. Es handle sich um eine sinnvolle Investition, hiess es gestern. Auch in Bolligen gebe es Schulkinder, die in der Schule oder in der Familie mit Problemen konfrontiert seien. Die Schulsozialarbeit bringe zudem auch eine Entlastung für die Lehrpersonen.

Geplant ist ein Pensum von 80 Prozent. Die Einführung ist auf August 2018 vorgesehen. Das Konzept wird in einer dreijährigen Aufbauphase erprobt. Eine Überprüfung soll nach zwei Jahren stattfinden. In Bolligen gehen rund 590 Buben und Mädchen zur Schule.


Autor:in
wal, "Der Bund"
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Erstellt: 13.12.2017
Geändert: 13.12.2017
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