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Worb - Für das Chino wird eine Nachfolge gesucht

Im Januar 2013 übernahmen Martin Christen (68) und Rolf Nöthiger (65) die damals geschlossene Worber Kulturinstitution. Nun suchen sie altershalber eine Nachfolge. „Wir möchten unbedingt, dass der Kinobetrieb weitergeführt wird“, sagen die Betreiber.

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Rolf Nöthiger (links) und Martin Christen bei der Neueröffnung des Chinoworbs im Januar 2013. (Bild: Archiv BERN-OST)
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Im Kino Worb sollen auch künftig Filminteressierte Platz nehmen. (Bild: www.chinoworb.ch)
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Eine Frist gesetzt, bis wann ein Nachfolger gefunden sein muss, haben sich Martin Christen und Rolf Nöthiger nicht. „Im Sommer haben wir beschlossen, dass wir aufhören möchten“, erklärt der Journalist und ehemalige „Worber Post“-Chefredaktor Christen, der das Kino vor fünf Jahren gemeinsam mit dem Architekten Rolf Nöthiger übernahm.

Zum Zeitpunkt der Übernahme durch die beiden Worber war das 1955 im damaligen Neubau an der Hauptstrasse 21 gelegene Kino seit rund einem halben Jahr geschlossen. Christen und Nöthiger gründeten die Chinoworb GmbH, renovierten und digitalisierten den Betrieb und liessen eine Webseite und ein neues Logo erarbeiten.

„Das Team ist unser Kapital“

„Das Kino ist wie andernorts zwar keine Goldgrube“, schreiben die Beiden in einer Medienmitteilung. Und Christen ergänzt gegenüber BERN-OST: „Das Team ist unser Kapital.“ Unter anderem dank den ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie der regelmässigen Vermietung des Saals sei es bisher jedes Jahr gelungen, einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften.

Seit dem Entschluss altershalber die Nachfolge aufzugleisen, haben mit mehreren Personen Gespräche stattgefunden, die sich für das Kino interessierten und auch das dafür nötige Herzblut mitbrachten. Die meisten davon hätten aus ähnlichen Gründen abgesagt, sagt Christen. Vorwiegend seien es Bedenken aufgrund des zeitlichen Engagements gewesen. „Ich sage dann jeweils: 'Am Tag hast du 24 Stunden Zeit – und sonst kannst du auch noch die Nacht dazu nehmen'“, ergänzt er mit einem Schmunzeln.

Kino soll Kino bleiben

Mit dem Schritt an die Medien erhoffen sich die Kino-Betreiber, dass sich dennoch jemand findet, der das Kino in der bisherigen Form weiter betreibt. Am Finanziellen soll es dabei nicht scheitern. „Was die Finanzen betrifft sind wir flexibel und pochen nicht darauf, dass das ganze Inventar bezahlt wird“, sagt Christen, der auch als Geschäftsführer amtet. „Wir möchten nicht als Retter des Kinos gefeiert werden und dann seine Bestattung verantworten.“


Autor:in
pd/et, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.01.2018
Geändert: 19.01.2018
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