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Tägermatt Münsingen: Bisons starben an Schafvirus
Auf dem Gutsbetrieb Tägermatt der Stiftung Bächtelen sind innert zweier Wochen drei Bisons gestorben. Obwohl die Ursache ein Virus ist, werden Spazierende gebeten, die Tiere in Zukunft nicht mehr zu füttern, um sie nicht zu gefährden.
Rund drei Wochen ist es nun her, dass auf dem Gutsbetrieb Tägermatt in Münsingen innert kurzer Zeit gleich drei Bisons starben. Seither hängen für Spaziergängerinnen und Spaziergänger gut sichtbar an mehreren Stellen Zettel am Weidezaun, auf denen geschrieben steht, man solle die Tiere nicht füttern, um "weitere Todesfälle zu vermeiden."
Der Landwirtschaftsbetrieb am Spazier- und Veloweg zwischen Münsingen und Rubigen wird von der Stiftung Bächtelen geführt, die Jugendliche mit besonderem Förderbedarf bei der beruflichen Integration unterstützt und auch selber Ausbildungsplätze anbietet. Die Stiftung ist in Wabern bei Bern daheim und kaufte den Gutsbetrieb Tägermatt 2004 als zweiten Standort. Rund fünf Lernende leben in der hier untergebrachten Wohngruppe.
"Zuerst starb ein Kalb, danach der Muni und schliesslich noch eine Kuh", erzählt Ruedi Tschirren, Ausbildner auf der Tägermatt. "Wir wussten zuerst nicht, was es ist. Beim Kalb ergab die Untersuchung danach nichts." In der Ratlosigkeit habe man zur Sicherheit die Zettel aufgehängt.
Virus wird über die Luft übertragen
Beim zweiten und dritten toten Tier konnte die Todesursache dann ermittelt werden. "Es handelt sich um eine Viruskrankheit, eine Magenentzündung, die durch Schafe übertragen wird", so Tschirren. Für Schafe sei das Virus nicht tödlich, für die amerikanischen Bisons aber schon. "Sie haben keine Resistenz und es gibt auch keine Impfung." Da das Virus auch über die Luft übertragen wird und ausserdem nach der Ansteckung bis zu einem Jahr "schlummern" kann, bis es ausbricht, sei es nicht ganz einfach, die Ansteckungsquelle zu bestimmen. "Wahrscheinlich ist es aber passiert, als letztes Jahr in der Nähe Schafe weideten", vermutet Tschirren.
Die Info-Zettel habe man hängen lassen, weil das Füttern tatsächlich ein Problem sei. Einerseits wegen der Menge, andererseits vertragen Bisons nicht alles. Zitrusfrüchte zum Beispiel könnten gefährlich werden. "Früher sagten wir noch, hartes Brot sei in Ordnung. Da wir aber auch immer wieder verschimmeltes Brot bekommen haben für die Tiere, möchten wir das jetzt auch nicht mehr."
Bisons für die Spaziergänger
Dass die Stiftung überhaupt Bisons hält, hat sozusagen ästhetische Gründe. "Wir wollten etwas, von dem auch die Leute etwas haben, die vorbeispazieren", erklärt der Landwirt und Ausbildner. Die Bisonweide befindet sich mitten in einem Naherholungsgebiet, in dem auch Patienten und Patientinnen der Klinik regelmässig spazieren gehen.
Die Tierhaltung ist ähnlich wie bei Mutterkühen. "Extensiv, man muss nicht viel machen", sagt Tschirren. Das Fleisch nutzt die Stiftung intern, verkauft es aber auch. "Es ist feiner und magerer als Rindfleisch, ein wenig wie Wild." Neugierige Gourmets müssen allerdings etwas vorausplanen. Denn: geschlachtet wird erst, wenn Bestellungen für ein ganzes Tier vorliegen.
[i] Informationen und Fleischvorbestellungen gibt es bei der Stiftung Bächtelen unter 031 963 66 66
www.baechtelen.ch
Der Landwirtschaftsbetrieb am Spazier- und Veloweg zwischen Münsingen und Rubigen wird von der Stiftung Bächtelen geführt, die Jugendliche mit besonderem Förderbedarf bei der beruflichen Integration unterstützt und auch selber Ausbildungsplätze anbietet. Die Stiftung ist in Wabern bei Bern daheim und kaufte den Gutsbetrieb Tägermatt 2004 als zweiten Standort. Rund fünf Lernende leben in der hier untergebrachten Wohngruppe.
"Zuerst starb ein Kalb, danach der Muni und schliesslich noch eine Kuh", erzählt Ruedi Tschirren, Ausbildner auf der Tägermatt. "Wir wussten zuerst nicht, was es ist. Beim Kalb ergab die Untersuchung danach nichts." In der Ratlosigkeit habe man zur Sicherheit die Zettel aufgehängt.
Virus wird über die Luft übertragen
Beim zweiten und dritten toten Tier konnte die Todesursache dann ermittelt werden. "Es handelt sich um eine Viruskrankheit, eine Magenentzündung, die durch Schafe übertragen wird", so Tschirren. Für Schafe sei das Virus nicht tödlich, für die amerikanischen Bisons aber schon. "Sie haben keine Resistenz und es gibt auch keine Impfung." Da das Virus auch über die Luft übertragen wird und ausserdem nach der Ansteckung bis zu einem Jahr "schlummern" kann, bis es ausbricht, sei es nicht ganz einfach, die Ansteckungsquelle zu bestimmen. "Wahrscheinlich ist es aber passiert, als letztes Jahr in der Nähe Schafe weideten", vermutet Tschirren.
Die Info-Zettel habe man hängen lassen, weil das Füttern tatsächlich ein Problem sei. Einerseits wegen der Menge, andererseits vertragen Bisons nicht alles. Zitrusfrüchte zum Beispiel könnten gefährlich werden. "Früher sagten wir noch, hartes Brot sei in Ordnung. Da wir aber auch immer wieder verschimmeltes Brot bekommen haben für die Tiere, möchten wir das jetzt auch nicht mehr."
Bisons für die Spaziergänger
Dass die Stiftung überhaupt Bisons hält, hat sozusagen ästhetische Gründe. "Wir wollten etwas, von dem auch die Leute etwas haben, die vorbeispazieren", erklärt der Landwirt und Ausbildner. Die Bisonweide befindet sich mitten in einem Naherholungsgebiet, in dem auch Patienten und Patientinnen der Klinik regelmässig spazieren gehen.
Die Tierhaltung ist ähnlich wie bei Mutterkühen. "Extensiv, man muss nicht viel machen", sagt Tschirren. Das Fleisch nutzt die Stiftung intern, verkauft es aber auch. "Es ist feiner und magerer als Rindfleisch, ein wenig wie Wild." Neugierige Gourmets müssen allerdings etwas vorausplanen. Denn: geschlachtet wird erst, wenn Bestellungen für ein ganzes Tier vorliegen.
[i] Informationen und Fleischvorbestellungen gibt es bei der Stiftung Bächtelen unter 031 963 66 66
www.baechtelen.ch
Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt:
20.02.2018
Geändert: 20.02.2018
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