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Gemeindeversammlung Grosshöchstetten: Hält die Stimmung, was sie verspricht?

Seit anderthalb Monaten ist Markus Geist (FDP) nicht mehr Präsident der Gemeinde Schlosswil, sondern Vizegemeindepräsident der fusionierten Gemeinden Schlosswil und Grosshöchstetten. Heute Abend findet die erste gemeinsame Gemeindeversammlung statt. Markus Geist zu seinem Statuswechsel und zur Stimmung bei den eingemeindeten Schlosswilern.

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Freut sich, nun Vizepräsident zu sein: der ehemalige Schlosswiler Gemeindepräsident Markus Geist (FDP). (Bild: zvg)

Noch im November verschwanden in Schlosswil die Ortstafeln – offensichtlich ein Protestakt gegen die anstehende Fusion der Gemeinde mit Grosshöchstetten. Die Ortstafeln fehlen weiterhin, die Gemeinde hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Gleichzeitig verschwand auch das Wappen und der Schriftzug 'Schlosswil' vom Gemeindehaus. Beides ist wieder am Platz, die Verantwortlichen wurden gefunden. Sie entgingen somit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung, was letztendliche eine Geldstrafe und die Übernahme der Kosten zur Wiederherstellung bedeutet hätte.

Wer dagegen war, ist es immer noch

Unterdessen sei die Stimmung gut, sagt Geist. „Einzelne, die vorher dagegen gewesen sind, sind es aber immer noch“, sagt er.

Ob vom Widerstand an der Gemeindeversammlung noch etwas zu spüren sein wird, wird sich zeigen. Geist berichtet indes von der guten Zusammenarbeit, die er im neuen Gemeinderat bis jetzt erfahren hat. Er finde es sehr schön, dass es zwei Schlosswiler Vertreter im fusionierten Gemeinderat habe. „Die Wahl durch den damaligen Schlosswiler Gemeinderat zeugt von Vertrauen“, sagt er.

 

Geist als Vizepräsident am Ziel

 

Ebenso freut ihn sein amtlicher Statuswechsel. „Ich habe das Amt als Schlosswiler Gemeindepräsident damals nur wegen dem Fusionsprojekt übernommen und freue mich deswegen, dass ich nun Vizepräsident der fusionierten Gemeinde bin“, so Geist.

 

Auch die neue Grosshöchstetter Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP) freut sich auf die erste gemeinsame Gemeindeversammlung. „Es ist eine Chance, den Ortsteil Schlosswil nochmals herzlich willkommen zu heissen und es ist schön, dass ich das als neue Präsidentin machen kann“, sagt sie.

 

Grosser Aufwand für das gemeinsame Budget

 

Das wichtigste Traktandum ist das Budget. „Das Budget war mit einem grossen Aufwand verbunden“, sagt Hofer. Da es nicht klar war, ob die Fusion zustande kommt, hätten beide Gemeinden zunächst ein eigenes Budget aufgestellt. Nun hätten auch die Budgets zusammengefügt werden müssen. „Das Budget steht deshalb eineinhalb Monate später als normalerweise“, sagt sie.

 

Eine Schwierigkeit war, dass es keine Vergleichszahlen aus den Vorjahren gibt. Ein Umstand, von dem Hofer denkt, dass die Stimmbürger ihm Rechnung tragen und dem Budget zustimmen werden. „Das Budget weist einen Aufwandüberschuss von rund 208'000 Franken auf, was verkraftbar ist,“ sagt Hofer. Das Budget sei in Grosshöchstetten in den letzten Jahren zudem immer angenommen worden, auch mit höheren Defiziten und man habe am Schluss immer einen besseren Rechnungsabschluss präsentieren können.

[i] Siehe auch Newsberichte...
- "Grosshöchstetten - Schlosswiler Gewissen im neuen Gemeinderat" vom 05.01.2018
- "Nach der Fusion: Markus Geist ist neuer Vize-Gemeindepräsident" vom 21.12.2017
- "Protest: Schlosswil löst sich in Luft auf" vom 24.11.2017

[i] Die Gemeindeversammlung findet um 19.30 Uhr in der Aula der Sekundarschule an der Schulgasse 3 in Grosshöchstetten statt.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 15.02.2018
Geändert: 19.02.2018
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