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Wegen Grange setzte Aerni auf die Ski-Karriere: Slalom-Ass statt Fussball-Goalie

Quelle
Blick

Jean-Baptiste Grange ist mitschuldig, dass Luca Aerni jetzt nicht in der Stockhorn-Arena hechtet, sondern bei Olympia startet.

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Verstehen sich bestens: Grange (l.) und Aerni. (Bild: Sven Thomann)

Es ist die wahrscheinlich schwierigste Entscheidung in seinem Leben, die Luca Aerni als 15-jähriger Teenager treffen muss. Der Berner mit Walliser Wurzeln ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur ein talentierter Skifahrer. Mit seinen ausgezeichneten Reflexen im Tor der Junioren des FC Grosshöchstetten zieht Aerni das Interesse eines Super-Ligisten auf sich.

Der FC Thun schickt Luca eine Einladung zu einem Probetraining. Aerni entscheidet sich nach reiflicher Überlegung gegen dieses Angebot. «Ich bin seit jeher YB- und nicht Thun-Fan. Zudem hat in dieser Zeit der Franzose Jean-Baptiste Grange den Slalom-Sport revolutioniert. Grange hat mich derart beeindruckt, dass ich so werden wollte wie er.»

Rückblickend hat Aerni alles richtig gemacht. Mit seiner Körperlänge von 178 cm hätte er im Fussball-Tor wohl nie die ganz grosse Karriere machen können. Als Skirennfahrer hat es Aerni bereits zum Kombi-Weltmeister gebracht. Mittlerweile schwärmt sogar der zweifache Slalom-Champion Grange von Aerni: «Luca ist ein sehr netter Kerl mit einem extrem schnellen Slalom-Schwung.» Das hat Aerni in diesem Winter vor allem mit dem zweiten Rang in Madonna di Campiglio bewiesen.

Jetzt kriegt er XXL-Portionen

Doch bei den Olympischen Spielen ist Aerni noch nicht so richtig auf Touren gekommen. In der Kombination blieb er als Elfter unter den Erwartungen. Vielleicht auch deshalb, weil er in der ersten Olympia-Woche am Mittagstisch zu kurz gekommen ist. «Ich esse oft eine doppelte Portion Spaghetti. Weil die Service-Angestellten in unserem Hotel in Jeongseon aber weder Fremdsprachen noch Handzeichen verstanden haben, sind meine extragrossen Bestellungen leider nicht eingetroffen.»

In der Zwischenzeit sind die Schweizer Männer aber von Jeongseon nach Yong Pyong in die Nähe des Slalom-Hangs übersiedelt. Und hier kommt Aerni in den Genuss von XXLPortionen. Damit dürfte morgen einem Slalom-Exploit nichts im Weg stehen.


Autor:in
Marcel W. Perren, Pyeongchang, "Blick"
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Erstellt: 21.02.2018
Geändert: 21.02.2018
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