"Der Turnaround ist geschafft": Mode Dubach feiert das 125-Jahr-Jubiläum

„Ursprünglich befanden sich im Laden unzählige Stoffballen sowie Wolle“, blickt Daniel Dubach (49) auf die Zeit zurück, als seine Urgrosseltern den Betrieb an der Münsinger Bernstrasse führten. Sie erwarben den Bauernbetrieb mit zugehöriger Tuchhandlung und „Spezerei-Laden“ 1893. Zu einer Zeit, als ein Grossteil der Bevölkerung die Kleider noch selber nähte.

Vom Bauernbetrieb mit Laden zum Modehaus

Erst Mitte des 20. Jahrhunderts erfolgte schliesslich der Wandel zum heutigen Modehaus. Und während das Bauernhaus erst noch erhalten blieb, wich der damalige Laden einem Neubau. „Einerseits um zu vergrössern, andererseits konnte das Gebäude so ein paar Meter von der Strasse zurückversetzt werden“, sagt Dubach, der als ausgebildeter Hotelier und gelernter Koch zuerst einen ganz anderen Weg einschlug, als den des Inhabers eines Modegeschäfts.

In Hinblick auf das nahende Pensionsalter habe sein Vater mit Ende 60 jedoch eine Familienkonferenz einberufen, um gemeinsam mit Dubachs Schwester über die Zukunft des Unternehmens zu beraten. „Es ist fast schwieriger etwas zu übernehmen, als neu anzufangen, da die Verantwortung gegenüber den vorherigen Generationen da ist“, sagt Daniel Dubach. „Ich wollte es aber versuchen.“ Nach drei „Lehrjahren“ übernahm er schliesslich 1999 das Modehaus in der 4. Generation.

Mit „Gspüri“ in die Zukunft

„Für die Zukunft braucht es mehr. Jemanden mit mehr 'Gspüri' für Marken“, habe er nach zehn Jahren festgestellt, gibt Dubach selbstkritisch zu Bedenken. Er stellte erstmals eine Geschäftsführerin ein. Nach deren krankheitsbedingten Weggang sei es geschäftlich schlechter gelaufen. „Ob es Mode Dubach weiterhin gibt, hing vor fünf Jahren an einem 'Fädeli'.“

Auf eines der letzten Inserate meldete sich schliesslich die heutige Geschäftsführerin Heidi Zumbrunn. Dank ihrer Erfahrung im Einkauf und dem Team sei es seither umsatzmässig stetig aufwärts gegangen. „Der Turnaround ist geschafft“, sagt Dubach und fügt mit einem Schmunzeln an. „Von damals, als ich den Laden geführt habe, sind heute nur noch drei Marken im Sortiment.“

Die 5. Generation steht in den Startlöchern

In Hinblick auf die guten Umsatzzahlen steht dem 125-jährigen Jubiläum nichts im Weg. Gefeiert wird dieses beispielsweise mit einem Jubiläums-Mode-Apéro am 10. März sowie monatlichen Verlosungen. Und auch die Zukunft des Modehauses scheint gesichert. „Die 5. Generation steht in den Startlöchern“, erzählt der heutige Inhaber mit einem Lachen. „Kürzlich haben wir unsere Töchter gefragt, was sie einmal werden möchten. Die Ältere ist jetzt 8 Jahre alt und sagte 'Ich will Verkäuferin werden und das Geschäft übernehmen'. Die Jüngere meinte sofort 'Ich helfe dir'.“