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Worb - Nach den Frauen erhalten auch die Männer einen Treff

Der interkulturelle Frauentreffpunkt (IKT) in Worb ist etabliert. Seit letztem Herbst gibt es auch etwas für die Männer: Gemeinsam mit der Integrationsfachstelle Ittigen wurde eine Plattform für Männer mit Migrationshintergrund ins Leben gerufen. Nun werden auch Schweizer Teilnehmer gesucht.

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Austausch im ungezwungenen Rahmen: Die Treffen der Männerplattform finden auch mal bei Bier und Bratwurst im Wald statt. (Bild: zvg)

„Um einen Schulbrief zu verstehen oder Hilfe bei der Stellensuche zu bekommen, braucht es interessierte und engagierte Leute von hier“, sagt Kormann. Genauso funktioniert es beim Frauentreff. Das Ziel der Männerplattform ist es, dass sich nun auch die Männer vernetzen und in einem intimen Rahmen über für sie relevante Themen diskutieren können. 

 

„Im Unterschied zu den Frauen brauchen die Männer keinen wöchentlichen Treff“, sagt Kormann. Die Teilnehmer vereinbaren gemeinsam ein paar Mal im Jahr ein Zusammenkommen. Der Ort wird jeweils den Interessen der Männer angepasst. So fand er bereits einmal im Wald statt, wo gemeinsam gebrätelt wurde. 

 

Teilnehmer wirken als Multiplikatoren 

 

Die jetzigen Teilnehmer sollen einst als Multiplikatoren wirken. „Die Idee ist, dass diese Männer selber neue Teilnehmer suchen und sich daraus neue Gruppen bilden“, erläutert Kormann das Konzept. 

 

Aus den Gruppen heraus soll sich auch ein Teil der Themen ergeben, die in den Treffen behandelt werden. Die Projektleiterinnen schlagen aber ebenfalls Themen vor. Als Beispiele nennt Kormann den Umgang mit digitalen Medien, Sucht, Gesundheit oder das Vatersein in der Schweiz. „Die Themen richten sich nach den Interessen der Teilnehmer“, sagt sie. 

 

Gruppen werden angeleitet 

 

Die Plattform richtet sich an Männer aus dem Raum zwischen Ittigen und Worb. Aktuell besteht eine Gruppe, wobei mit je einer Person aus Worb und Rüfenacht zwei zukünftige Multiplikatoren aus der Region Bern-Ost stammen. „Ich gehe davon aus, dass es hier bald eigene Gruppen geben wird“, sagt Kormann. 

 

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Regina Jakob von der Integrationsfachstelle Ittigen. Koordiniert wird die Plattform vom Migrationsfachmann Gasim Nasirov. „Nasirov spricht mehrere Sprachen und kann die Männer "gluschtig" machen auf das Angebot“, sagt Kormann. Er wird auch zukünftige Gruppen begleiten. 

 

Unterstützung vom Kanton 

 

Kormann hilft dabei, das Projekt besonders in Worb und Umgebung unter die Leute zu bringen. Dabei setzt sie vor allem auf Mund-zu-Mund-Propaganda. „Es ist ganz wichtig, die Leute persönlich anzusprechen“, sagt sie. Besonders fruchtbar waren ihre Bemühungen im Frauentreff, aus dem sie oft gehört hatte, dass es auch für die Männer ein Angebot wie das für die Frauen brauche. 

 

Dass ein solches Projekt notwendig ist, bestätigt auch der Zuspruch der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern. Diese unterstützt das Projekt mit einem grosszügigen finanziellen Betrag. „Damit können wir Spesen vergüten oder mal eine Bratwurst offerieren“, sagt Kormann über die Verwendung des Geldes. 

 

[i] Interessierte können sich bei Gasim Nasirov melden: udugey@bluewin.ch, 078 767 43 32. Informationen erteilt auch Renate Kormann: renate.kormann@kathbern.ch, 031 832 15 51.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.03.2018
Geändert: 17.03.2018
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