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"Es braucht sie einfach": Ueli Siegrist aus Bowil ist seit 30 Jahren bei der Feuerwehr

Mit 18 Jahren trat Ueli Siegrist (49) der Feuerwehr Bowil bei. Nun hat ihn die Gemeinde Bowil für seinen dreissigjährigen Dienst geehrt. BERN-OST erzählt er, welche Veränderungen er in dieser Zeit in der Feuerwehr miterlebt hat.

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Ueli Siegrist (49) mit Frau Margrit (48) und den Töchtern Flavia (15), Sara (9) und Jasmin (13) (von links). (Bild: zvg)
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Vor 30 Jahren fing er bei der Feuerwehr Bowil an: Ueli Siegrist ist heute Atemschutzchef im Löschzug Bowil der Feuerwehr Region Langnau. (Bild: zvg)
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Als Siegrist 1988 in der Feuerwehr anfing, gab es noch keinen Atemschutz und keine Brandschutzbekleidung. „Wir hatten lediglich eine Feuerwehrjacke, dazu trugen wir unsere privaten Hosen“, blickt er zurück.

 

Als die Feuerwehrmänner noch im Kofferraum ausrückten

 

Die Feuerwehr war damals eine Hydrantengruppe, die mit dem Schlauchwagen ausrückte. „Wir benutzten unsere privaten Fahrzeuge und manchmal sass einer noch im Kofferraum“, sagt Siegrist.

 

Rund 90 Feuerwehrleute seien sie damals gewesen. „Aber viele standen einfach herum“, sagt er. Heute zählen die Löschzüge der Feuerwehr Region Langnau, zu welcher der Löschzug Bowil gehört, 35 bis 40 Mitglieder. „Heute kann man sie brauchen“, schmunzelt Siegrist.

 

1990: Atemschutzkurs und erstes Einsatzfahrzeug

 

Mittlerweile sei alles professioneller geworden. „1990 hatten wir den ersten Atemschutzkurs“, sagt Siegrist. Seit da ist er Atemschützer und 2003 wurde er Atemschutzchef beim Löschzug Bowil. Als solcher ist er verantwortlich für die Führung des entsprechenden Journals, die Übungen und dass jeder Atemschützer die erforderlichen Arztbesuche macht.

 

Ebenfalls 1990 schaffte die Feuerwehr Bowil das erste Einsatzfahrzeug an. Seit der Fusion mit Langnau vor fünf Jahren sind die Positionen des Oberkommandanten und des Materialwarts auch vollamtlich.

 

Landwirt und Familienvater

 

Rund zehn Einsätze hat der Löschzug Bowil pro Jahr. Zu wenig, als dass es Siegrist Familie stören könnte. „Wenn ich mal in der Nacht auf muss, merken sie nicht viel davon“, sagt der Vater dreier schulpflichtiger Töchter. Hauptberuflich ist Siegrist Landwirt. „Wir betreiben Schweinemast und produzieren Milch für die Käserei Eyweid in Zäziwil“, sagt er.

 

„E gäbigi Truppe“

 

Siegrist schätzt die Kameradschaft in der Feuerwehr. „Es isch e gäbigi Truppe“, sagt er. Gerne erinnert er sich an die lustigen „Fürwehrreisli“. Dabei gehören der Besuch bei der Flughafenfeuerwehr Zürich und im neuen Basistunnel am Lötschberg zu seinen Höhepunkten. „Wir durften mit dem Lösch- und Rettungszug mitfahren“, erzählt er.

 

In einem Jahr, wenn er 50 ist, gedenkt Siegrist bei der Feuerwehr aufzuhören. Die Feuerwehr ist ihm aber nach wie vor wichtig. „Es braucht sie einfach und es ist gut, wenn Leute mitmachen“, sagt er. Insofern weist er darauf hin, dass die Feuerwehr immer neue Leute suche.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 15.03.2018
Geändert: 15.03.2018
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