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Die SVP im Grossen Rat: "Sieger ist ein schlechter Ausdruck"

Die SVP ist in der Region-Bern stark. Sie dominiert in vielen Gemeinderäten und war bei den letzten kantonalen Wahlen mit Abstand die stärkste Partei, sowohl im Grossen Rat insgesamt mit 29 Prozent und 49 von 160 Sitzen, wie auch in den beiden Wahlkreisen, die zur Region Bern-Ost gehören. Grossrat Moritz Müller, Gemeindepräsident von Bowil, ist denn auch mehrheitlich zufrieden damit, was seine Partei im Parlament erreicht hat.

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Grossrat und Gemeindepräsident Moritz Müller aus Bowil kandidiert wieder im Wahlkreis Mittelland-Süd. (Bilder: zvg)
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Michael Christen aus Bolligen, ML-Nord.
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Walter Schilt aus Vechigen, ML-Nord.
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Bruno Wermuth aus Vielbringen b. Worb, ML-Nord.
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Christoph Peter aus Herbligen, ML-Süd (Liste West).
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Werner Moser aus Landiswil (bisher), ML-Süd.
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Hanspeter Aeschlimann aus Walkringen, ML-Süd.
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Urs Baumann aus Münsingen, ML-Süd.
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Yannik Beugger aus Wichtrach, ML-Süd.
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Patric Brechbühl aus Bowil, ML-Süd.
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Reto Gertsch aus Münsingen, ML-Süd.
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Miriam Gurtner aus Konolfingen, ML-Süd.
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Katja Riem aus Kiesen, ML-Süd.
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Selina Waber aus Kiesen, ML-Süd.
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Im Wahlkreis Mittelland-Nord erreichte die SVP 2014 einen Wähleranteil von 24,9 Prozent und erhielt damit 6 von 22 Sitzen. Nur vier der Bisherigen stehen aber wieder zur Wahl. Der einzige Gewählte aus der Region Bern-Ost, Hans-Rudolf Schweizer aus Vechigen, tritt nicht mehr an.

Gemeinderäte ohne Namensglück

Ob ein Kandidat aus der Region ihn beerben kann, ist nicht sicher. Zwar stehen mit Vechigens Gemeindepräsident Walter Schilt und mit Bruno Wermuth, Gemeinderat von Worb, zwei bekannte Gemeindepolitiker auf der Liste. Da die Kandidierenden aber alphabetisch geordnet sind, haben beide Plätze weit unten und müssten viele Extra-Stimmen bekommen, um weiter hochzurutschen. Etwas mehr Namensglück hat der dritte Kandidierende aus der Region, Michael Christen aus Bolligen.

Im Mittelland-Süd lief es für die SVP noch besser. Sie erhielt 6 von 20 Sitzen, der Wähleranteil betrug 28,41 Prozent. Hier kandidieren alle Bisherigen wieder, darunter auch Werner Moser aus Landiswill und Moritz Müller, Gemeindepräsident von Bowil. Weiter sind unter den 30 Kandidierenden auf den beiden Listen die Gemeinderäte Hanspeter Aeschlimann aus Walkringen und Reto Gertsch aus Münsingen und die Gemeinderätin Miriam Gurtner aus Konolfingen.

Von den Sparmassnahmen sind auch ländliche Gebiete betroffen


Die Frage, wo die SVP in letzter Zeit auf der Siegerseite stand, mag Moritz Müller nicht besonders. "Das ist ein schlechter Ausdruck", findet er. Eine Antwort gibt er trotzdem. "Es lief gut. Die grössten Ziele haben wir erreicht, etwa beim Sparprogramm." Im Gegensatz zu Antonio Bauen von den Grünen (siehe Artikel von gestern) verortet er das Problem des Kantons Bern auf der Ausgabenseite. "Von den Sparmassnahmen sind auch die ländlichen Gebiete und die Gemeinden betroffen, zum Beispiel, wenn es um die Spitex geht. Aber insgesamt ist es halt wichtig zu sparen und alle müssen mithelfen."

Ab und zu Kompromisse

"Im Durchschnitt können wir zufrieden sein", sagt er auf die Frage nach den Misserfolgen der Partei. "Natürlich mussten wir ab und zu Kompromisse eingehen. Zum Beispiel bei der Sozialhilfe: Wir wollten den Grundbedarf um 10 Prozent kürzen, die Linke schlug 5 vor, man einigte sich in der ersten Lesung auf 8 Prozent." Definitiv wird das Sozialhilfegesetz allerdings erst in der kommenden März-Session des Grossen Rates verabschiedet.

Eine wichtige Aufgabe in der nächsten Zeit sieht Moritz Müller beim Richtplan zum Raumplanungsgesetz, der 2017 beschlossen wurde. "Das ist ein Problem für die Gemeinden. Da möchten wir mit Einzeleingaben die Richtung ändern." Es müsse weiterhin möglich sein, Bauland einzuzonen. Ausserdem wolle er gegen die "Verhinderungspolitik der Denkmalpflege und den Ortsbildschutz vorgehen."

Die Chancen für seine Wiederwahl sieht er intakt. "Die Leute sagen immer: Du musst ja nicht Angst haben! Aber ich habe Respekt. Ob sich die Bevölkerung mobilisieren lässt, ist immer unberechenbar. Natürlich würde ich mich sehr freuen!"

[i] Die Kandidierenden in Mittelland-Nord:
Liste 2: Schweizerische Volkspartei Mittelland Nord (SVP)
Michael Christen, KMU-Unternehmer/Geschäftsführer, Bolligen

Walter Schilt, Geschäftsleiter/Gemeindepräsident, Utzigen (Gmde. Vechigen)
Bruno Wermuth, Biolandwirt/Gemeinderat, Vielbringen b. Worb.

[i] Die Kandidierenden in Mittelland-Süd:
Liste 7: SVP Mittelland-Süd, Liste West (SVP West)
Christoph Peter, Agronom/Lehrer, Herbligen

Liste 8: SVP Mittelland-Süd, Liste Ost (SVP Ost)
Werner Moser, Meisterlandwirt, Landiswil (bisher)
Moritz Müller, Eidg.dipl. Hufschmid/Gemeindepräsident, Bowil (bisher)
Hanspeter Aeschlimann, Unternehmer/Gemeinderat, Walkringen
Urs Baumann, Eidg.dipl. Elektroinstallateur/Unternehmer, Münsingen
Yannik Beugger, Büroangestellter, Wichtrach
Patric Brechbühl, Lokführer/Mechaniker, Bowil
Reto Gertsch, Dipl. Betriebswirtschafter/Gemeinderat, Münsingen
Miriam Gurtner, Historikerin/Gemeinderätin, Konolfingen
Katja Riem, Winzerin EFZ/Landwirtin, Kiesen
Selina Waber, Studentin Mathematik Zürich, Kiesen

[i] Die Gemeinden der Region Bern-Ost verteilen sich auf zwei der insgesamt neun Berner Wahlkreise. Allmendingen, Worb, Vechigen, Stettlen und Bolligen gehören zum Kreis Mittelland-Nord (22 Sitze), alle anderen zu Mittelland-Süd (20 Sitze). Der Grosse Rat des Kantons Bern wird am 25. März 2018 gewählt. Alles zu den Wahlen auf der Webseite der Berner Staatskanzlei.

[i] Siehe auch News-Bericht "Grossratswahlen 2018 im März: Die Kandidierenden aus Bern-Ost" mit allen Kandidierenden der Region und den Links auf weitere News-Berichte.

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 16.03.2018
Geändert: 17.03.2018
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