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Walkringen/Worb - Verlagern sich mit der Sperrung des Mooswegs die Probleme?

Seit Anfang Jahr ist der Moosweg in Wikartswil für Motorwagen und Motorräder gesperrt. Wie ein Anwohner berichtet, hat seither der Verkehr auf der Rüttihubelstrasse zugenommen. Es komme teils zu gefährlichen Situationen. Als Entscheidungsgrundlage für allfällige Massnahmen würden in den nächsten Monaten Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen, so Worbs Gemeindepräsident Niklaus Gfeller.

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Quartier- oder Erschliessungsstrasse? Die Rüttihubelstrasse in Worb. (Bild: zvg)

Beim einst beliebten Schleichweg zwischen dem Metzgerhüsi und Wikartswil steht seit rund drei Monaten eine Verbotstafel. Ausser für landwirtschaftliche Fahrten und Zubringer ist der Moosweg für Motorwagen und Motorräder gesperrt. «Das Verbot wird recht gut eingehalten», zieht Gemeindepräsident Peter Stucki (parteilos) beruhend auf Rückmeldungen von Anwohnern ein erstes Fazit. Zwar gebe es am frühen Morgen, mittags sowie in der Nacht noch «ein paar schwarze Schafe». «Man weiss jedoch nie, wann kontrolliert wird», so Stucki.

«Eine Frage der Zeit, bis Unfall passiert»

Wie Walter Schacher, der mit der Problematik an BERN-OST sowie an die Gemeinde Worb herantrat, berichtet, scheint die Sperrung des Mooswegs jedoch andernorts Auswirkungen zu haben. «Es ist eine Frage der Zeit, bis hier ein Unfall passiert», sagt Schacher, der an der Rüttihubelstrasse wohnt. Seit der Moosweg gesperrt sei, werde die Rüttihubelstrasse entsprechend mehr belastet und es komme zu gefährlichen Situationen.

«In der 40er Zone wird gerast. Da die Strasse zu eng ist, fahren die Autos in der Kurve auf dem Gehweg. Folglich sind die Fussgänger sehr gefährdet», so Schacher. Er selber habe sich bereits einmal mit einem Sprung zur Seite retten müssen, da ihm auf dem Gehweg ein Auto mit hoher Geschwindigkeit entgegengekommen sei. «Insbesondere die Kinder sind ungeschützt. Es sind dringend Massnahmen erforderlich», fordert der Anwohner. Würden keine ergriffen, sei eine Unterschriftensammlung geplant.

«Es ist keine Quartierstrasse»

Der betroffene Abschnitt der Rüttihubelstrasse liegt auf Worber Boden, der Moosweg hingegen gehört zu Walkringen. Die geplanten Verkehrsmassnahmen seien im Anzeiger publiziert und die Bevölkerung damit ordentlich informiert worden, sagt Worbs Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Mit der Ortsgemeinschaft Enggistein habe zudem ein Informationsaustausch stattgefunden.

War man sich demzufolge bereits im Vorfeld bewusst, dass es auf der Rüttihubelstrasse zu mehr Verkehr und damit zu einer Verlagerung der Probleme kommen könnte? «Im Hinblick auf die vorgesehene Schliessung des Mooswegs haben wir im Juni 2017 auf der Rüttihubelstrasse Verkehrsmessungen durchgeführt. Diese können wir nun als Vergleich heranziehen », sagt Gfeller.

Die Rüttihubelstrasse sei die ordentliche Verbindung zwischen Enggistein und Wikartswil. Sie sei schon vor der Sperrung des Mooswegs als Erschliessungsstrasse für die nachfolgenden Gebiete signalisiert gewesen und werde auch vom öffentlichen Verkehr genutzt. «Die Strasse ist dafür ausgebaut und darf nicht als reine Quartierstrasse angesehen werden.»

Messungen im Frühsommer

Auf die Sperrung des Mooswegs habe Worb keinen Einfluss. Die Hinweise bezüglich Rüttihubelstrasse habe man jedoch aufgenommen, so Gfeller. Zwar seien aktuell keine Verkehrsberuhigungsmassnahmen geplant. Für das zweite Quartal seien aber weitere Messungen in Planung. «Halten sich weniger als 85 Prozent an die Tempo-Limite, müssen Massnahmen geprüft werden.»


[i] Siehe auch die News-Berichte:
"Walkringen - Wird die Strasse übers Moos bald ein Kiesweg?" vom 21.02.2018
- "Walkringen - Beliebte Strasse übers Moos wird gesperrt" vom 02.06.2017


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt: 11.04.2018
Geändert: 11.04.2018
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