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Enggisteinstrasse in Worb: Wenn es laut wird, stört der Autoverkehr sogar die SVP

Die SVP ist nicht unbedingt bekannt dafür, sich für Lärmschutz und Verkehrsberuhigung einzusetzen. Eine Worber Politikerin tut es trotzdem. Parteipräsident Martin Wälti relativiert: "Wir sind immer noch gegen Verkehrsbehinderungen."

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Die Enggisteinstrasse wird viel genutzt. (Bild: Karin Frey)
In Worb spreche man überall von Verkehrsberuhigung im Zentrum, seit Jahren werde daran gebaut und kein Ende sei in Sicht, schreibt Heidi Howald Lichtenberger im Politforum der letzten "Worber Post". Howald Lichtenberger ist Mitglied der Worber SVP und der Finanzkommission der Gemeinde. Den Zentrumsbewohnern sei das zu gönnen, schreibt sie. "Was aber ist mit den Anwohnern der Einfall- und Ausfallstrassem in Worb? Sie tragen die Hauptlast des Verkehrs bzw. des Lärms und sind dem ohne Aussicht auf Besserung ausgeliefert."

"Unerträgliche Situation"

Howald Lichtenberger wohnt selber an der Enggisteinstrasse. Diese ist denn auch Hauptthema ihres Forumbeitrags, an dessen Ende sie die Verkehrsplaner der Gemeinde auffordert, der "zunehmend unerträglich werdenden Situation Abhilfe zu schaffen." Als mögliche Varianten nennt sie verkehrsberuhigende und Lärmschutzmassnahmen.

Beides sind klar keine Kernthemen der SVP, die sich im Gegenteil meist gegen alle Massnahmen sträubt, die in die Freiheit der Autofahrerinnen oder Autofahrer eingreifen oder den Autoverkehr überhaupt als Problem behandeln.

SVP ist immer noch gegen Verkehrsberuhigung

Martin Wälti, Präsident der örtlichen SVP relativiert denn auch und betont, dass Howald Lichtenberger im Forum ihre persönliche Meinung äussere, die nicht in allem den Positionen der Partei entspreche. "Wir sind nach wie vor gegen verkehrsberuhigende Massnahmen, die meist vorallem Verkehrsbehinderungen sind und den Lärm durch ständiges Gasgeben und Bremsen eher noch verstärken."

Dass es an der Enggisteinstrasse aber ein Problem gebe, sei klar. "Wir haben den Eindruck, dass der Verkehr durch die Umfahrungsstrasse zugenommen hat. Die Leute, die vom Worblental in Richtung Grosshöchstetten wollen, nehmen eher die Enggisteinstrasse, als dass sie durch den Umfahrungstunnel und über den Migroskreisel fahren." Statistisch sei das aber noch nicht erhärtet, betont er.

In diesem Fall sei er mit der SVP klar für Massnahmen gegen den Lärm, etwa den Bau einer Schutzwand. "Wenn die Lärmbelastung überhand nimmt, muss man etwas unternehmen."

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 08.04.2018
Geändert: 08.04.2018
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