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Rubigen - Einwohner wehren sich gegen Kiesabbau

Quelle
Berner Zeitung BZ

Gegen das geplante Abbaugebiet Rütiweid regt sich Widerstand. Die Auswirkungen seien gewaltig, findet eine Interessengemeinschaft.

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Grafik: db, Berner Zeitung BZ
Für Corinne Beringer ist klar: «Viele Leute wissen nicht, was auf sie zukommen könnte.» Zusammen mit fünf Mitstreitern hat sie deshalb eine Interessengemeinschaft (IG) gegründet, die sich gegen einen weiteren Kiesabbau in Rubigen wehrt. «Es ist gewaltig, was da geplant ist», sagt Beringer, die nahe der bestehenden Kiesgrube wohnt.

Am 10. Juni entscheiden die Stimmbürger über die Überbauungsordnung Rütiweid. Die Firma Kästli, die in Rubigen schon seit Jahrzehnten Kies abbaut, will ein neues Abbaugebiet in Angriff nehmen. In der Rütiweid sollen in den nächsten 30 Jahren auf einer Fläche von 22 Hektaren 2,5 Millionen Tonnen Kies abgebaut werden.

Das geplante Abbaugebiet sei ein beliebtes Naherholungsgebiet, das nun zerstört würde, sagt Beringer. «Und das nicht nur für 30 Jahre, sondern viel länger.» Für das Vorhaben müssten etwa fünf Fussballfelder Wald abgeholzt werden – darunter auch hundertjährige Eichen.

Die IG befürchtet zudem eine Zunahme des Verkehrs sowie Lärm- und Staubemissionen. «Der Staub wird in Richtung Schule und Kindergarten getragen», sagt Beringer. Auch genüge der geplante Wall nicht, die Kiesgrube vor Blicken zu schützen.

Weiter kritisiert die IG, dass die Einnahmen für die Gemeinde sehr gering ausfielen. Laut der Gemeinde zahlt die Firma Kästli rund 4,5 Millionen Franken, verteilt auf 30 Jahre. «Das sind weniger als 50 Franken pro Einwohner und Jahr», sagt Beringer. Gleichzeitig würden die Steuern nicht gesenkt. «Die Einwohner haben nichts davon – ausser Lärm und Staub.»

Die neue Interessengemeinschaft besteht aus einem Kern von sechs Personen, die auf der Website namentlich aufgeführt sind. Bis jetzt engagieren sich keine Parteien, sie wurden auch nicht angefragt. «Bis zur Abstimmung wollen wir möglichst viele Personen ansprechen», sagt ­Corinne Beringer. «Wir kämpfen um jede Stimme.»

[i] Siehe auch News-Bericht "Rubigen - Kästli will massiv vergrössern" vom 5.3.2018

Autor:in
rei, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 02.05.2018
Geändert: 03.05.2018
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