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Rennfahrer Marcel Steiner: Voll motiviert nach Eschdorf, gefrustet zurück

Marcel Steiner von Steiner Motorsport Oberdiessbach fuhr vor zweieinhalb Wochen am Rechbergrennen in Österreich auf den dritten Platz. In Eschdorf, Luxemburg, lief es Steiner aber alles andere als gut. Hier erzählt er, was genau passiert ist.

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Podest kanpp verpasst: Das Rennen in Eschdorf lief für Marcel Steiner nicht wie gewünscht. (Bild: zvg)

Nach dem ansprechenden Resultat vom Rechberg waren mein Team und ich motiviert und zuversichtlich, auch in Eschdorf um das Podest zu kämpfen. Die versammelte Konkurrenz aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Slovenien machte es uns aber nicht leicht.

Wir waren nur als kleine Delegation unterwegs, daher war die Stimmung im Team sehr entspannt. Schnell war unser Fahrerlagerplatz eingerichtet und ich konnte die Strecke besichtigen. Mit der Wagenabnahme hatten wir grosses Glück; wir brachten sie reibungslos über die Bühne, während andere zum Teil lange in der Kolonne stehen mussten. Gegen Abend lösten wir am Formel Nissan von Sascha Herz noch ein Problem an der Wippschaltung.

Probleme mit dem Übersteuern

 

Samstagfrüh stand nochmals eine Streckenbesichtigung an. Es war fast Mittag, als wir zum 1. Trainingslauf antreten konnten. Ich war sehr gespannt, wie sich der LobArt auf dieser Strecke nun anfühlen würde. Doch bereits nach wenigen Kurven war ich sehr enttäuscht: Das Auto untersteuerte massiv und ich konnte keine Geschwindigkeit aus den Kurven mitnehmen. So realisierte ich bloss die viertschnellste Zeit mit 1.8 Sek. Rückstand auf die Bestzeit, hinter drei Normas und knapp vor einem Osella.

Im 2. Probelauf versuchten wir über die Fahrzeughöhe das Untersteuern zu beheben. Der LobArt verhielt sich aber nur geringfügig besser. Ich fuhr zwar um eine Sekunde schneller, doch der Rückstand auf die Spitze wuchs auf 2.3 Sek. an. Zudem fiel ich hinter Cyrille Frantz im neuen Osella PA30.

Erfolglose Suche nach dem Elektronikfehler

Im 3. Training wollte ich weitere Änderungen am Fahrwerk ausprobieren. Die Elektronikprobleme vom Rechberg meldeten sich aber zurück und ich konnte den Motor am Vorstart nicht mehr anlassen. Also schleppten wir den Rennwagen zurück ins Fahrerlager und. suchten noch bis weit in die Nacht den Elektronikfehler, leider erfolglos.

 

Nach einer wiederholten Streckenbesichtigung am Sonntagmorgen standen vor dem Rennen noch einige Arbeiten am LobArt an, die mein Team perfekt und zeitgerecht ablieferte. Die kürzere Übersetzung und das Set-up passten besser auf die Sprintstrecke von Eschdorf. Ich konnte mich auf 50.601 steigern und reihte mich hinter Sébastien Petit (Norma-Mugen, 48.260 Streckenrekord) und Patrik Zajelsnik (Norma-Mugen, 49.232) ein.

3. Platz im zweiten Rennlauf, dann Alarm

Beim 2. Rennlauf musste ich mich an der Startlinie noch etwas gedulden. Wegen Ölflecken im Vorstartbereich haben die Organisatoren erst die gesamte Strecke auf weitere Verunreinigungen geprüft. Mein Einsatz und weitere Adaptionen am Fahrwerk zahlten sich in 50.075 aus, womit ich den 3. Platz halten und mich 0.3 Sek. vor Jelle De Coninck positionieren konnte.

Vor meinem Start zum 3. Wertungslauf hörte ich über den Lautsprecher, die meisten Fahrer würden nun die besten Zeiten des Tages realisieren. Ich wollte noch einmal alles geben und möglichst die 50-Sekunden-Grenze knacken. Doch nach der langen Gerade leuchtete auf meinem Display alles rot und ein Alarm gemeldet. Bis ich die Systeme gecheckt hatte, war mein Lauf aber kaputt und zu viel Zeit verloren. Jelle De Coninck gelang eine Superzeit von 49.091, womit er mich auf den 4. Gesamtrang verdrängte.

Start in Ecce Homo?

 

Das knapp verpasste Podest war an diesem Wochenende aber nicht mein grösstes Problem. Viel mehr enttäuschte mich der grosse Rückstand auf die Schnellsten. Zudem reagierte der LobArt nicht so richtig auf die Änderungen am Set-up. Nun gehen wir den Problemen im Fahrwerk und der Elektronik auf den Grund. Um an der Schweizer Bergmeisterschaft gut vorbereitet anzutreten, werde ich vielleicht schweren Herzens auf den Start in Ecce Homo/CZ verzichten müssen.

 

Bis bald…

Marcel 


Autor:in
Marcel Steiner/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.05.2018
Geändert: 11.05.2018
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