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Materialverkauf und Magazinschliessung: Die Feuerwehr Regio Gumm verkleinert sich

Zwei Fahrzeuge, einen Anhänger, einen Schlauchwagen und diverses kleineres Material verkauft die Feuerwehr Regio Gumm derzeit. Der Grund: Seit der Gründung der Feuerwehr Regio Gumm vor acht Jahren hat sich die Zahl der Mitglieder halbiert. Deswegen soll auch ein Magazin geschlossen werden.

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Wird geschlossen: Das Feuerwehrmagazin in Arni. (Bild: Dominik Spycher)

„Wir haben zu viele Fahrzeuge“, sagt Feuerwehrkommandant Dominik Spycher. Seit dem Zusammenschluss der Feuerwehren der Gemeinden Arni, Biglen, Landiswil und Walkringen sei die Zahl der Angehörigen von rund 280 auf 94 geschrumpft. „Wir können all das Material gar nicht mehr einsetzen“, sagt Spycher.

 

Den Rückgang bei den Mitgliedern erklärt er mit dem Austreten der starken Jahrgänge und dem Nachrücken der schwachen. „Wir haben mehr Abgänge als Eingänge“, sagt er.

 

Magazin in Arni wird geschlossen

 

Verändert hat sich auch das Alarmierungskonzept. „Wir fahren heute die meisten Einsätze vom Hauptmagazin in Biglen aus“, sagt Spycher. „Da Arni und Biglen zwei Minuten voneinander entfernt liegen und damit die Abdeckung von Arni genügend gewährleistet ist, wird das Magazin in Arni nun aufgelöst“, erklärt er.

 

Auch die Bedeutung der Löschzuge ist nicht mehr gleich: „Wir haben keine gemeindespezifischen Löschzüge mehr“, sagt Spycher. Seit einem Jahr seien Landiswil-Arni und Biglen-Walkringen je ein Löschzug. Die Löschzüge spielten nur noch bei den Übungen eine Rolle. „Bei einer Alarmierung kommen Leute aus allen Gemeinden“, so Spycher.

 

Um zwei Fahrzeuge reduzieren

 

Im Zuge der Schliessung des Magazins in Arni hat die Feuerwehr nun überall ausgemistet. Das verbleibende Material wird auf die restlichen Magazine aufgeteilt.

 

Die beiden zum Verkauf stehenden Fahrzeuge wurden aufgrund ihres Alters ausgemustert. „Mit Jahrgang 92 haben sie ihren Zenith erreicht“, sagt Spycher. Den Mercedes haben sie schon verkauft. „Er wird in ein Wohnmobil umgebaut“, verrät Spycher. Für den Toyota hätten sie bereits einige Interessenten.

 

Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Feuerwehr Regio Gumm auch noch ein drittes Fahrzeug verkaufen, sowie bis Ende Jahr ein neues anschaffen. Das Geschäft und der Kredit müssen jedoch von den Delegierten und der Delegiertenversammlung bewilligt werden. Das Ziel ist, die Flotte um zwei Fahrzeuge zu reduzieren.

 

Was wird aus dem ausgemusterten Material?

 

„Den Anhänger nahm jemand von der Feuerwehr selbst, der ihn für Forstarbeiten einsetzen wird“, so Spycher. Für den Schlauchwagen interessiert sich bisher noch niemand. „Den könnte wohl höchstens eine andere Feuerwehr brauchen“, sagt Spycher. Leider gebe es in der Schweiz keine Verkaufsplattform spezifisch für Feuerwehrmaterial. „Wenn wir ihn nicht loswerden, behalten wir ihn halt“, sagt er.

 

Eine weitere Möglichkeit wäre die Spende von Material an den Verein „bomberos“, der ausrangiertes Feuerwehrmaterial an Feuerwehren in Chile verteilt. Dass sich Sammler für das Material interessieren, glaubt Spycher nicht. „Dafür sind die Sachen noch zu wenig alt“, meint er.

 

Gemeinde will Magazin teilweise vermieten

 

Das Magazin in Arni wird die Feuerwehr Ende November aufgeben. Die Gemeinde Arni ist Eigentümerin des Gebäudes. „Einen Teil des Magazins werden wir selber brauchen, den anderen werden wir zu vermieten versuchen“, sagt Gemeindepräsident Kurt Rothenbühler. Für eine gewerbliche Nutzung eigne sich das Magazin nicht, jedoch um etwas einzustellen, da es trocken und frostsicher sei.

[i] Zum ausgeschriebenen Material auf der Webseite der Feuerwehr Regio Gumm

Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.05.2018
Geändert: 22.05.2018
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