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Rubigen - Alle Parteien für den Kiesabbau

Quelle
Berner Zeitung BZ

Das Gegnerkomitee befindet sich allein auf weiter Flur: Die Rubiger Ortsparteien stehen geeint hinter dem geplanten Kiesabbau in der Rütiweid.

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Die Firma Kästli möchte in der Rütiweid – am Waldrand hinter der bereits bestehenden Kiesgrube – Kies abbauen. (Archivbild/Urs Baumann)
Am 10. Juni findet die Abstimmung über die Überbauungsordnung Rütiweid statt. Bei einem Ja kann die Baufirma Kästli in diesem Gebiet in den nächsten 25 Jahren rund 2,5 Millionen Kubikmeter Kies abbauen. Der Gemeinderat unterstützt das Geschäft. Die Firma Kästli, die in Rubigen das Kieswerk betreibt und bereits seit Jahrzehnten Kies abbaut, wirbt auf Kies-Ruetiweid.ch für das Vorhaben.

Nur gerade ein kleines Komitee wehrt sich vehement gegen den Abbau und legt auf www.schuetzt-rubigen.ch seine Argumente dar. Auf die Unterstützung der Ortsparteien kann die Gruppierung nicht zählen. Auch nicht bei der SP. «Wir empfehlen ein Ja», sagt Präsidentin Jacqueline Villano. Der lokale Kiesabbau schone die Umwelt, zudem werde die lokale Wirtschaft gefördert. Zudem seien der Gemeinde während der Abbauphase 4,5 Millionen Franken Einnahmen sicher. «Unserer Ansicht nach ist die Abstimmung wichtig, weil hier auch ein Rahmen für die Zukunft erstellt wird.»

«Kies braucht jeder»

Zusammen mit der BDP und den Freien Wählern, also den im Gemeinderat vertretenen Parteien, verteilte die SP ein Flugblatt an die Einwohner. Es sei nicht nur um die «Fakten» gegangen, sondern auch darum, dem Gemeinderat den Rücken zu stärken, sagt André Lanz, Präsident der Freien Wähler.

Karl Hossmann, Präsident der BDP, sieht nur Vorteile im Kiesabbau. Der Abbau gleich neben dem Kieswerk bedeute halt doch, dass es weniger Verkehr gebe. Und: «Jeder, der nach Rubigen kommt, weiss, dass es diese Grube gibt.» Alle Parteipräsidenten halten Kästli für einen wichtigen Betrieb in Rubigen – aber auch nicht wichtiger als andere Arbeitgeber.

Wie die Gemeinderatsparteien befürwortet auch die FDP den Kiesabbau in der Rütiweid. «Kies braucht jeder», sagt Vizepräsident Adrian Aerni. «Und guter Kies muss dort abgebaut werden, wo er vorhanden ist.» Persönlich sei er froh, wenn die Abstimmung endlich vorüber sei, klare Verhältnisse herrschen würden «und das Dorf wieder zur Ruhe kommt». Die EVP äusserte sich nicht zur Abstimmung.

Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 31.05.2018
Geändert: 31.05.2018
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