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Aeschlen - „E chli tuure tuets eim scho“

Aeschlen existiert nur noch bis Ende Jahr als eigenständige Gemeinde, dann wird das Dorf zu einem Ortsteil von Oberdiessbach. Wie ist die Stimmung der Leute? BERN-OST hat sich umgehört.

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Schulhauswartin Hanni Reusser auf ihrem wunderschönen Balkon: 'E chli tuure tuets eim scho.' (Bilder: Res Reinhard)
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Gemeinderat Markus Forrer mit Tochter Laura: 'Wir haben bessere Chancen, etwas zu bewirken.'
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Coiffeuse Doris Ryf mit Kundin Anna Blaser: 'Wir Aeschlerinnen und Aeschler werden verbunden bleiben.'
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Mona Läderach mit ihrem ungleichen Hundepaar Diego und Angie: 'Vilech wirds z Oberdiessbach ja o guet.'
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Es ist nicht einfach, in Aeschlen Menschen anzutreffen. Umso erstaunlicher ist es also, dass die erste Person, die wir auf der Strasse antreffen, ausgerechnet der neu gewählte FDP-Gemeinderat Markus Forrer ist. Er findet die Fusionierung mit Oberdiessbach für Aeschlen wichtig: „Wir haben bessere Chancen, in einer grösseren Gemeinde etwas zu bewirken“, sagt er gegenüber dem Internetportal BERN-OST. Natürlich gehe etwas von den alten Traditionen und Bräuchen verloren, aber grundsätzlich sei es der richtige Moment, findet er.

Gute Stimmung herrscht im Coiffure-Salon von Doris Ryf. Kundin Anna Blaser aus Oberdiessbach scheint sich wohl zu fühlen. Ryf, amtierende Gemeinderätin von Aeschlen, steht der Veränderung im Allgemeinen positiv gegenüber: „Der Ortsteil Aeschlen bleibt ja und die Aeschler bleiben verbunden“, sagt sie in ihrem Coiffeursalon. Der Verlust der Eigenständigkeit bringe keine grossen Unterschiede zu vorher, abgesehen vom Gemeindehaus, das nun in Oberdiessbach steht. Einzig der Kampf ums Schulhaus war ihrer Meinung nach schlimm.

Weiter geht die Suche nach Aeschlern. Sie bringt uns zu einem Haus, wo eine riesige schwarze Dogge namens Diego schon darauf wartet, uns „gebührend“ zu begrüssen. Sie sei eigentlich ganz sanft, meinte Mona Läderach, Hausherrin. Hinter ihr her trottet der zweite Hund, Angie, ein Bruchteil der Grösse von Diego. Mona Läderach hatte selber Kinder in der Schule in Aeschlen und findet die Fusionierung von der Schulpolitik her gesehen keine schöne Entwicklung fürs Dorf. Für sie wäre es wichtig für das soziale Verhalten der Kinder, diese im eigenen Dorf in die Schule schicken zu können. Offen bleiben Fragen zur Entwicklung, wie zum Beispiel ob die 1. Augustfeier des Dorfes in Aeschlen bleiben wird. „Vilech wirds z’Oberdiessbach ja o guet“, sinniert sie.

„E chli tuure tuets eim scho“, findet Hanni Reusser, Hauswartin vom Schulhaus Aeschlen, von ihrem Balkon aus. Ihr Ehemann und sie wohnen ganz oben im Dorf Aeschlen. Vor allem schade sei es, dass die Schule nicht in Aeschlen bleibe. Im übrigen werde sich erst mit der Zeit herausstellen, wies wirklich wird. Auch sie ist der Meinung, dass sich nicht viel ändern wird. „Wir gehen ja sowieso nach Oberdiessbach oder Linden zum Einkaufen, und eine Beiz gibt es in Aeschlen auch nicht mehr.“

Autor:in
Rahel Walther und Res Reinhard, info@reinhards.ch
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Erstellt: 04.10.2009
Geändert: 04.10.2009
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