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Bolligen/Oberdiessbach - „Beim Malen vergesse ich alles“

Heinz Kellner hat einen Fuss in Amerika und einen in der Schweiz. Acht Monate im Jahr wohnt der Arzt und Maler in Bolligen, vier Monate in Florida. Die Galerie Doktorhaus in Oberdiessbach zeigt ab heute Freitag seine Bilder, Collagen und Zeichnungen.

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Heinz Kellner: 'Beim Malen vergesse ich alles.' (Bild: zvg)
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Der Künstler mit einem seiner Werke. (Bild: Rahel Walther)
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Die Toscana. (Bild: zvg)
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Heinz Kellner ist viel unterwegs. Gerade ist er von einem Kurs in Deutschland heimgekommen, dort hat er in einem Hotel übernachtet, dessen Hotelier auf einen Schlag vier Bilder gekauft hat. Jedes Jahr geht Kellner für vier Monate von Januar bis April nach Florida. Im sonnigen US-Bundesstaat hat er verschiedentliche Preise für sein Schaffen gewonnen, unter anderem bei jurierten Ausstellung der Fort Myers Beach Art Association sowie der Art League in Bonita Springs. Ab heute Freitag stellt die Galerie Doktorhaus in Oberdiessbach einen Monat lang Bilder des Malers aus Bolligen aus.

Eigentlich hat Kellner Medizin studiert. Danach hat er mit Familie vier Jahre lang in Los Angeles gewohnt, wo er an der UCLA (University of California in L.A.) im Bereich Gastroentrologie tätig war, das war in den 60-iger Jahren. Gezeichnet hat Kellner ein Leben lang, sogar als Arzt hat er den Patienten vor einer Operation jeweils aufgezeichnet, was auf dem Operationstisch mit ihnen geschehen wird. Ganz der Malerei gewidmet hat sich der Familienvater jedoch erst nach der Pensionierung vor rund zehn Jahren.

Seither belegt er regelmässig Kurse an Kunstgewerbeschulen im In- und Ausland und bildet sich stets weiter. „Begabung gibt es nicht“, sagt er im Interview mit BERN-OST, „es ist letzten Endes alles Arbeit.“

In der Ausstellung „Farb-Melodie“ in der Galerie Doktorhaus zeigt Kellner Bilder in Acryl, Collagen und Zeichnungen. Im Vordergrund seines Schaffensprozesses stehen momentan abstrakte Bilder. Dazu Kellner, in dessen Haus in Boll Kunst von Niki de Saint Phalle, Miró und weiteren weltbekannten Künstlern hängt: „Abstrakte Kunst ist das Schwierigste, das Sie machen können, denn abstrakte Kunst ist eine Reflexion des Innenlebens“, meint er.

Besonders erwähnenswert ist das grossflächige sakrale Wandbild, das Kellner kürzlich in der Afro American Methodist Church in Fort Myers (US-Bundesstaat Florida) fertiggestellt hat. Damit ist eine persönliche Anekdote aus dem interessanten Leben der Kellners verknüpft. Schon immer hatte das Ehepaar eine Tendenz für Gospel-Musik. Deswegen besuchten Sie eine schwarze Kirche in Florida. Wie es in Amerika so üblich ist, bat der Pfarrer Dr. Stockton alle, die neu sind, auf, sich vorzustellen. Heinz Kellner ist aufgefallen, dass er und seine Frau die einzigen Weissen unter den Kirchengängern waren. Also sagte er zu seiner Frau: „Komm, wir tauchen unter.“ Zu spät, denn der Redner sagte gleich: „What about that white couple over there? “. Von Dr. Stockton hat Kellner ein Portrait gemalt und seine Kirche mit dem Wandbild bereichert.

Die Ausstellung dauert bis zum Sonntag, 22. November 2009. Am Freitag, den 23. Oktober 2009, von 17.00 bis 20.00 Uhr findet die Vernissage statt.

[i] Die Ausstellung findet in der Galerie „Doktorhaus“, Thunstrasse 7, Oberdiessbach (neben Restaurant Bären) statt. Die Öffnungszeiten sind Freitag/Samstag/Sonntag 15.00 – 18.00 Uhr (ev. tel. Vereinbarung: 031 311 70 71).

Autor:in
Rahel Walther, rahel.walther@reinhards.ch
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Erstellt: 23.10.2009
Geändert: 23.10.2009
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