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Oberdiessbach - Kunst, die keine Grenzen kennt

Quelle
Thuner Tagblatt

In der Galerie Doktorhaus zeigen vier Künstler ihre Werke. Das Spektrum reicht von Kunststoff-Skulpturen über Mischtechniken bis zu Polaroidbildern und Eisenplastiken – grenzenlose Vielfalt in Harmonie.

Die Galerie Doktorhaus in Oberdiessbach präsentiert seit gestern Werke von vier zeitgenössischen Schweizer Künstlern und damit ein breites Spektrum. Bereits im Eingang fesseln die eleganten Eisenplastiken von Christian Sahli. Seine ersten Kunstwerke hat der 1943 Berner aus Abfallstücken einer Schlosserei angefertigt. Inzwischen hat er sich seinen Namen geschaffen.

Kunst aus Türfallen

Sahli versteht es, seine Trouvaillen in der Symbiose von eleganter Anmut und kraftvollem Ausdruck zu verbinden. Durch das Bearbeiten der zum Teil beweglichen Einzelteile verleiht er seinen Skulpturen und Fabelwesen eine Eigendynamik. Türfallen und Werkzeuge werden zu Flügeln, Beinen und Füssen. Durch die Beweglichkeit verändern die Objekte je nach Lust und Laune, Ausdruck und Stil.

Daneben fesseln die bunten Farben von Michel Haenggis Werken. Blickfang sind vor allem die Glockentiere. Der Künstler hat dazu defekte Treicheln mit Kunststoff überzogen, fixiert und mit bunten Farben bemalt. Die Treichelöffnung bildet ein weit offenes Maul, und als Krönung tragen die Objekte echte Hörner. Neben einem breiten Spektrum an wirklichkeitsnahen Tieren und skurrilen Fabelwesen zeigt der ehemalige Berufsmusiker aus Zimmerwald eine Anzahl künstlerisch umrahmter Gebrauchsgegenstände wie Teelichthalter und Kerzenständer.

Mark Dickerhof hat eine grosse Vorliebe für Polaroid-Fotografie. Nicht nur seine Bilder sind eine Augenweide, die Montage ist einmalig. So zeigt er 16 kleine Bilder einer Mondnacht, die Klebestreifenrückstände deutlich sichtbar, auf Leinen geklebt und unter Glas schwebend in einem Naturholzrahmen. Aber auch die grösseren Formate wie «Flieger» oder «Krähenhimmel» zeigen ihre Wirkung.

Mit der Sammlung von Peter Schudel wird die Ausstellung abgerundet. Seine kleinformatigen Bilder zum Thema «Durchschaut» regen an. Die gezeichneten Menschen sollen nicht hinter Gittern leben; sie haben den Durchblick auf den Betrachter hinter Gittern.

Autor:in
Verena Holzer, Thuner Tagblatt
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Erstellt: 15.11.2010
Geändert: 15.11.2010
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