Münsingen - Chasperli hat wieder ein Zuhause

Die Bühne steht bereits. Und sie kann stehen bleiben. Ohne eigenes Lokal musste Ryser das Chasperlitheater für seine Auftritte stets aufs Neue auf- und anschliessend wieder abbauen. «Dafür benötigte ich jedes Mal gut acht Stunden.»

Er sei sich nicht sicher gewesen, wie lange er das noch geschafft hätte, meint der 65-Jährige. Dabei sei dieses Theater für ihn lebenswichtig: «Ohne Chasperlitheater hätte ich nichts zu tun. Da könnte ich mich gleich beim Totengräber anmelden.» Das Puppenspiel sei nun mal seine Leidenschaft und seine Hauptbeschäftigung.

Am nächsten Samstag weiht Ryser das neue Theater ein. Die Vorfreude ist gross. Seine Puppen – oder Holzköpfe, wie er sie nennt – beflügelten die Fantasie der Kinder. Anders als zum Beispiel Trickfilme könne er mit seinem Chasperli auf die Kinder zugehen und ihre Reaktionen in die Vorführung einbauen.

Trotzdem stellt der neue Standort für ihn auch eine Belastung dar. Lange könne er die Miete nicht alleine berappen, sagt Ryser. Deshalb sucht er nach anderen Kulturschaffenden, die mit ihm gemeinsam das Lokal nutzen möchten. Dies sei schon deshalb kein Problem, sagt Ryser, weil nur an sechs Wochenenden im Jahr Chasperlitheater geplant seien. Er wolle sein Publikum schliesslich nicht vergraulen, sagt Ryser schmunzelnd