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Worb - Wiedereröffnung der umgebauten Buchhandlung

Die umgebaute Regula Bener Buchhandlung & Papeterie am Worber Bahnhofplatz wird diesen Donnerstag wiedereröffnet. Drei Wochen hat die Umgestaltung der geschichtsträchtigen Räume in einen zeitgemässen Laden gedauert.

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Worber Buchhandlung: Neuer Glanz in geschichtsträchtigem Haus. (Bild: Martin Christen)

Die Räume erstrahlen in in neuem Glanz. Der freundliche Ausdruck soll Passanten ermuntern, einzutreten, auch wenn sie nichts kaufen. So wünscht es sich Beatrix Iglesias, die Filialleiterin. Sie will den Laden zum Begegnungsort entwickeln, an dem Frierende sich auch mal die Füsse wärmen oder Pendler auf das Postauto warten können.


Worb als Musterladen

Der Entscheid, in den Standort Worb zu investieren, ist in Hägendorf gefallen. Dort ist der Sitz der Buch Shopping AG, der Besitzerin des Geschäfts. Worb dient dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung als „Modell-Laden“. Nach dem gleichen Muster sollen in den nächsten Jahren sämtliche Filialen der Buch Shopping AG umgestaltet werden.

„Der Laden in Worb hatte dringend eine Auffrischung nötig“, beantwortet Maria Iemma, die Geschäftsführerin der Buch Shopping AG, die Frage, warum ausgerechnet Worb als Musterladen gelte. Und sie sagt etwas, das den in Bezug auf den Detailhandel sensibilisierten Worberinnen und Worbern gut tut: „Für die regionale Nahversorgung ist der Standort Worb ideal. Hier stellen wir quasi die Grundversorgung sicher, damit man nicht für jeden speziellen Stift in die Stadt fahren muss.“


Land an bester Lage für 30 Rappen


Dass jeden Tag etliche Neugierige die Baustelle besucht haben, ist auf die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner zurückzuführen. Erbaut hat es Christian Aeschbacher, ein „fröhlicher Pfiffikus“, wie es in der Aeschbacher‘schen Chronik heisst.

Der umtriebige Geschäftsmann hatte 1881 im „Egger-Hüsli“ an der Enggisteinstrasse eine kleine Buchbinderei gekauft. Das Geschäft florierte, die Räume wurden zu klein. Er erwarb für dreissig Rappen der Quadratfuss Land mitten in Worb. 1895 zügelte er mit der Familie und dem Geschäft in das neu erstellte Haus an der Hauptstrasse. 1907 baute er das Haus gegen den Bahnhofplatz an und erweiterte seine Geschäftstätigkeit um einen Kartenverlag, vertrieb Pressen und Regale und druckte Billette. Seine Frau Elisabeth führte am gleichen Ort die – anfangs mit Gas beleuchtete - Papeterie.

1923 erfolgte die Verlegung der Buchbinderei und Druckerei an die Güterstrasse. In den leer stehenden Räumen auf der gegen den Bahnhofplatz gewandten Seite wurde eine Wohnung einrichtet. Und im älteren Teil des Gebäudes begründete vor rund sechzig Jahren das „Fräulein Aeschbacher“, wie sie von ihren Mitarbeiterinnen genannt wurde, die Buchhandlung, die Regula Bener 1990 übernahm.

Seit 1992 – damals wurde der Durchbruch zum hinteren, neueren Teil des Hauses vorgenommen – präsentieren sich Papeterie und Buchhandlung auf der heute bekannten Fläche.

2006 ist Regula Bener pensioniert worden. Seither ist das Geschäft im Besitz der Buch Shopping AG. Die Liegenschaft gehört nach wie vor der Familie Aeschbacher. Walter Aeschbacher wohnt seit über 80 Jahren am Bahnhofplatz. Beim aktuellen Umbau hat er einen Teil der Bauleitung übernommen.

Autor:in
Monica Masciadri, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 20.11.2012
Geändert: 20.11.2012
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