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Bowil - Gold-Samuel macht alle stolz
Seit letztem Wochenende lebt in Bowil ein Weltmeister. Am Samstag hat der Elektroinstallateur Samuel Schenk an der Berufs-Weltmeisterschaft, der „World Skills Competition“, in Leipzig eine Goldmedaille gewonnen.
Seit der 21-jährige Bowiler im letzten November an der Schweizer-Meisterschaft der Elektroinstallateure in Genf den zweiten Platz erreichte, dreht sich in seinem Leben fast alles um die Weltmeisterschaft. Insgesamt sechs Wochen verbrachte er in Trainingscamps. Zusammen mit anderen Cracks und seinem Coach Adrian Sommer realisierte er dort Testprojekte. Drei bis vier Mal pro Woche verkroch er sich in seinem eigenen, extra zu diesem Zweck eingerichteten, Übungsraum.
Die ganzen Trainingsstunden und –wochen absolvierte er in Freizeit und unbezahlten Ferien. Im letzten halben Jahr war seine Festanstellung bei der Salzmann Elektro GmbH in Eggiwil temporär ausgesetzt. Um flexibel zu sein, arbeitete er im Stundenlohn.
Ernstfall in Leipzig
Vor zwei Wochen war es dann endlich so weit: 39 Schweizer Kandidatinnen und Kandidaten aus 37 Berufen reisten zum letzten Vorbereitungscamp und direkt anschliessend nach Leipzig, wo es dann ernst galt. Und der Aufwand hat sich gelohnt. In vier Modulen und während insgesamt 21 Stunden zeigte Schenk in Leipzig sein Können. Und war der Beste. Am Sonntag durfte er bei der Schlussfeier, zu der sein stolzer Chef mit Kind und Kegel extra anreiste, die Goldmedaille in Empfang nehmen.
Feiern bis zum Morgengrauen
Feiern bis zum Morgengrauen
Gefeiert war damit aber noch lange nicht genug. In Zürich Kloten wurde das Nationalteam am Montag zum zweiten Mal gefeiert. Und zuhause ging es dann erst so richtig los: Die Bowiler boten Schenk einen fulminanten Überraschungs-Empfang. Die Musikgesellschaft „Eintracht Zäziwil“ erwies ihm die Ehre und die Big-Band „Swing in 611“. Beide wurden von ihrem Trompeter Schenk in den letzten Monaten vernachlässigt. Zum Abschluss ging es dann noch an die Feier, die Kollegen für ihn organisiert hatten. Als Samuel Schenk schliesslich in seinem Bett lag, war es draussen längst wieder hell.
Das Leben als Weltmeister
Nun macht Schenk erstmal drei Wochen Ferien. Diese Woche ist er noch mit Nachbereitung beschäftigt: Interviews geben, den Sponsoren zur Verfügung stehen, Glückwunschkarten lesen. Die zweite verbringt er mit Kollegen im Tessin. Die dritte hat er sich noch offen gelassen.
Und dann hat ihn sein Chef endlich wieder für sich. „Die letzten Monate waren für ihn auch nicht so einfach. Ich war oft nicht da.“ Er wird wieder fest angestellt. Und bekommt so ein Weltmeister jetzt mehr Lohn? Das weiss Samuel Schenk noch nicht. „Diese Verhandlungen stehen noch aus“, lacht er.
Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt:
09.07.2013
Geändert: 09.07.2013
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