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Zäziwil - Das Rössli ist kein Gasthof mehr

Quelle
Berner Zeitung BZ

Ein neuer Pächter ist zwar gefunden, dieser vermietet jedoch nur noch Zimmer an Bauarbeiter.

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Der neue Pächter vermietet Zimmer: Bauarbeiter bewohnen das Rössli. (Bild: Beat Mathys)
Der neue Pächter im Gasthof zum weissen Rössli vermietet monatsweise Zimmer an Bauarbeiter.  Für 680 Franken können diese im Rössli wohnen. Sie nutzen gemeinsam die Küche.
 
Der Gastbetrieb, wofür das Rössli eigentlich bekannt war, bleibt allerdings eingestellt. Im Juli wurde durch Bern-Ost bekannt, wer der neue Pächter ist. Es handelt sich um Thomas Rutschi, Wirt des Restaurants Hüsi in Freimettigen. Der Pächter selber will sich nicht zitieren lassen. Vor ihm war das Rössli für zehn Monate ohne Pächter. Die Gemeindepräsidentin in Zäziwil, Elsa Nyffenegger, bedauert, «dass im Rössli kein Restaurant mehr ist». Sie habe aber auch nichts anderes erwartet, nachdem das Haus für längere Zeit leer gestanden habe.
 
Ende des Rösslispiels?
 
Das Restaurant Rössli, in dem früher auch schon General Guisan abstieg, hat etliche Pächterwechsel hinter sich. Dem letzten Pächter wurde Ende August 2012 gekündigt, weil er die Miete nicht mehr bezahlt hatte. Das Restaurant stand in den vergangen Jahren bereits mehrere Male leer. Ob mit dem neuen Pächter nun endlich Ruhe einkehrt, ist unklar. Hermann Birrer, Mehrheitsaktionär der HB-Immobilien AG, der das Rössli gehört, meint: «Man hat natürlich immer die Hoffnung, dass es nun endlich klappt.» Er zeigt sich erfreut, dass das Rössli nicht mehr leer steht.
 
Keine Flüchtlinge mehr
 
Die regionale Flüchtlingshilfe der Heilsarmee hat während 14 Monaten im ehemaligen Gasthof zum weissen Rössli Zimmer für neun Flüchtlinge gemietet. Aber auch diese sind seit Februar dieses Jahres nicht mehr im Rössli, wie Hermann Birrer bestätigt.
 

Claude Beutler, Leiter der Regionalstelle Flüchtlingshilfe der Heilsarmee in Konolfingen, erklärt, warum: «Wir haben weniger Asylbewerber, als noch vor einigen Monaten und benötigen das Rössli darum nicht mehr.» Zudem sei die Miete für eine rentable Unterbringung für die regionale Flüchtlingshilfe zu hoch gewesen.


Autor:in
Elias Rüegsegger, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 13.08.2013
Geändert: 13.08.2013
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