- Wirtschaft
Rubigen - Fische vom Fliessband
Kurt Gasser hat die Fischzucht an der Aare komplett neu aufgebaut. Morgen wird sie eröffnet.
Bau mit Verspätung
In Rubigen werden seit über hundert Jahren Fische gezüchtet. In den letzten vier Jahren aber stand die Produktion still, die alte Anlage war baufällig. Gasser hat die Zucht neu gebaut. Dafür war eine neue Überbauungsordnung Hunzingenrüti nötig. Die Stimmbürger hiessen sie im Sommer des letzten Jahres gut. Es dauerte nun ein Jahr länger als geplant bis zur Eröffnung. Gasser, der in Rubigen lebt, hat mehrere Millionen Franken in die Anlage gesteckt. Über die genauen Kosten mag er allerdings nicht sprechen. Sicher ist, dass er nicht gespart hat. «Es ist eine der modernsten Anlagen der Schweiz», sagt er. Dafür ist jetzt weniger Personal für den Betrieb nötig. Die eigentliche Fischzucht kann Standke zusammen mit einem Teilzeitangestellten erledigen. Daneben werden etwa sechs Personen in der Verarbeitung und dem Verkauf tätig sein.
Mensch und Technik
Tatsächlich braucht Standke keinen Fuss ins Freie zu setzen, um zu wissen, wie es um seine Fische steht. Die Schaltzentrale befindet sich im Betriebsgebäude. Per Touchscreen kann der Fischwirt die Anlage betreiben: die Wasserzu- und -abflüsse steuern, den Sauerstoffgehalt kontrollieren und die Wasserqualität überprüfen, das Futtersystem betreiben. Auch via Mobiltelefon kann er die Anlage steuern. Trotz der ausgefeilten Technik – der Mensch bleibt der wichtigste Faktor. Darum lebt Standke in einer Wohnung auf dem Fischzuchtareal. Geht der Alarm, ist er blitzschnell vor Ort.
Ausbildung in Deutschland
Der 31-jährige Standke ist in Lutherstadt Wittenberg aufgewachsen. Wegen seiner Anglerleidenschaft entschied er sich, die 3-jährige Ausbildung zum Fischwirt zu absolvieren und später dann den Fischwirtschaftsmeisterlehrgang zu besuchen. In der Schweiz gibt es diese Ausbildung nicht. Als er die ausgeschriebene Stelle in Rubigen sah, überlegte Ulrich Standke nicht lange. Nun hat er den Bau der Anlage hautnah miterlebt. «Das ist sicher ein grosser Vorteil.» Es gefällt ihm ausgezeichnet. «So schnell kehre ich nicht nach Deutschland zurück», sagt er.
Erstellt:
04.12.2013
Geändert: 04.12.2013
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